Liebesäpfel Farbstoff

Liebesäpfel sind auf dem Hamburger Dom mit einem Sicherheitshinweis gekennzeichnet. Grund ist die rote Glasur. Foto: CityNews TV

Krebsgefahr? Liebesäpfel auf dem Dom sorgen für Aufregung

Knallbunte Leckereien, der Duft von gebrannten Mandeln, kreischende Kinder in der Achterbahn: Der Hamburger Dom, am Freitag eröffnet, zieht wieder Tausende an. Doch an einem Süßwarenstand sorgt plötzlich ein Warnhinweis für Stirnrunzeln. Auf den ersten Blick geht’s nur um einen harmlosen Liebesapfel – doch ein kleines Schild sorgt für einen echten Aufreger.

Dort steht: „Dieser Artikel enthält den Farbstoff E124 und kann die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“ Auch bei kandierten Erdbeeren und Trauben findet sich der Hinweis. Viele Besucher sind beunruhigt – denn kaum jemand weiß, was es mit dem Farbstoff auf sich hat.

Wie gefährlich sind Azofarbstoffe?

E124 steckt in der auffälligen roten Glasur, die die Früchte so verführerisch aussehen lässt. Der Farbstoff ist künstlich hergestellt und sorgt regelmäßig für Diskussionen – nicht nur auf dem Dom. Auch andere Produkte gerieten in der Vergangenheit wegen E124 in die Kritik: Seelachssalate in Supermärkten mussten bereits mit dem gleichen Warnhinweis versehen werden. Auch im beliebten Aperitif Aperol ist der Farbstoff enthalten. 

Azofarbstoffe sind synthetische Farbstoffe, die unter anderem in Lebensmitteln eingesetzt werden. Im Gegensatz zu vielen natürlichen Farbstoffen sind sie hitze- und farbstabil. Die Verbraucherzentrale Hamburg zählt E124 – Cochenillerot A – zu den besonders umstrittenen Stoffen. Beim Abbau von Azofarbstoffen entstehen im Körper sogenannte Amine, „die das Erbgut schädigen und dadurch die Entstehung von Krebs begünstigen können“.

Farbstoffe können die Gesundheit beeinträchtigen

Außerdem können Azofarbstoffe pseudoallergische Symptome an Haut und Atemwegen auslösen, besonders bei Menschen mit Asthma oder Neurodermitis. Lebensmittel mit den Farbstoffen E102, E110, E122, E124 und E129 müssen den Hinweis tragen: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“ Die Verbraucherzentrale rät: „Produkte mit diesen Stoffen sollten Sie lieber meiden.“

Das könnte Sie auch interessieren: Undercover im Autozentrum: So verzweifelt will mir Tesla einen Wagen andrehen

Auf dem Dom verkaufen viele Buden Liebesäpfel, kandierte Erdbeeren und andere süße Früchte. Doch nur ein Stand weist auf den umstrittenen Farbstoff hin, berichtet die „Bild“. Ob die anderen wirklich auf E124 verzichten oder einfach nicht korrekt kennzeichnen, ist nicht bekannt.

Der Hamburger Frühjahrsdom geht bis zum 21. April, es werden mehr als eine Million Gäste erwartet.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test