Aufnahmestopp: Hamburger Tafel muss immer mehr Menschen abweisen
30 Jahre nach ihrer Gründung wird die Hamburger Tafel weiterhin dringend gebraucht. „Bereits 80 Prozent unserer Lebensmittelausgabestellen haben einen Aufnahmestopp und können somit keine neuen hilfsbedürftigen Menschen aufnehmen“, sagt Geschäftsführer Jan-Henrik Hellwege. Rund 40.000 Menschen pro Woche werden von der Organisation in verschiedenen Formaten unterstützt.
„Aber 350.000 Menschen sind in Hamburg arm oder von Armut bedroht. Hieran erkennt man, dass unser ausschließlich spendenfinanzierter und gemeinnütziger Verein nicht alleine in der Lage ist, allen hilfsbedürftigen Menschen in Hamburg eine Unterstützung mit Lebensmitteln zur Verfügung zu stellen“, sagte Hellwege.
In diesem Jahr verzeichnete die Hamburger Tafel einen Rückgang von 30 Prozent bei frischen Lebensmittelspenden wie Obst und Gemüse. „Seit 2021 sind die Lebensmittelpreise im Schnitt um 33 Prozent gestiegen. Dies führt dazu, dass Lebensmittelrestposten, die vorher an die Tafel gespendet wurden, nun meist kommerziell gehandelt werden und uns somit als Spende fehlen“, sagte Hellwege.
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Hamburger Tafel: 100 Tonnen Lebensmittel pro Woche
Heute verteile die Hamburger Tafel pro Woche mehr als 100 Tonnen Lebensmittel um. „Während in den 1990er Jahren unsere Logistik gar nicht in der Lage war, die Menge der überschüssigen Lebensmittel in Hamburg überhaupt einzusammeln, bemerken wir heute einen Rückgang von Lebensmittelspenden“, sagte der Geschäftsführer. Der Slogan der Tafel „Wir haben Hamburg noch lange nicht satt“ werde daher wohl noch lange Bestand haben.
Die Hamburger Tafel wurde 1994 von Annemarie Dose gegründet, die sich mit Herzblut für soziale Gerechtigkeit und den Erhalt von Lebensmitteln einsetzte. Heute sammelt der Verein überschüssige Lebensmittel und verteilt diese an 31 Ausgabestellen in der Stadt.
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Bedürftige Menschen wie ALG-II-Empfänger, Rentner und Migranten erhalten so Zugang zu erschwinglicher Nahrung. Am Freitagabend feiert die Hamburger Tafel ihr 30-jähriges Bestehen in der neuen „Georg Elser Halle“ auf dem Bunker Feldstraße mit 800 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.