FFF und Verdi streiken: „Dann fahren in zehn Jahren keine Busse und Bahnen mehr“
Die Klimabewegung Fridays for Future und die Gewerkschaft Verdi sind in der Hamburger Innenstadt gemeinsam für mehr Klimaschutz und eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs auf die Straße gegangen.
Hunderte Menschen zogen am Freitag vom Gewerkschaftshof am Besenbinderhof zum Rathaus. Die Demonstration war Teil der bundesweiten Kampagne „#WirFahrenZusammen“ von Klimabewegung und Gewerkschaft. Wegen eines 48-stündigen Warnstreiks bei Hochbahn und VHH standen währenddessen die Busse und Bahnen in Hamburg den zweiten Tag in Folge still.
Die Verkehrswende sei nur mit einem besseren Nahverkehr zu schaffen, sagte die Hamburger Fridays-for-Future-Sprecherin Annika Rittmann. Um angesichts der demografischen Entwicklung die nötigen Mitarbeiter zu gewinnen, müssten die Jobs attraktiver werden. „Die Mehrheit der Beschäftigten geht in den nächsten zehn Jahren in Rente. Und wenn wir jetzt nichts ändern daran, wie Ausbildungen bezahlt werden, wie die Arbeitsbedingungen sind, dann werden in zehn Jahren ohnehin keine Busse und Bahnen mehr fahren.“
Hamburg investiere mehr in den Nahverkehr als jemals zuvor, betonte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) vor den Demonstranten auf dem Rathausmarkt.
Das 49-Euro Ticket ist Teil der Lösung
Zugleich nahm er den Bund in die Pflicht. „Weil es nicht angehen kann, dass wir mit dem Bund über jeden Cent beim 49-Euro-Ticket feilschen müssen, bei den Regionalisierungsmitteln feilschen müssen.“
Das könnte Sie auch interessieren: Völlig überaltert: Hamburg gehen die Busfahrer aus – mit drastischen Folgen
Der Bund habe eine Finanzierungsverantwortung, „damit Länder und Kommunen in die Lage versetzt werden, den Nahverkehrsausbau zu finanzieren.“ Die bisherigen Mittel reichten dafür nicht aus. (dpa)