Ein Finanzberater bei der Arbeit
  • Ein Finanzberater bei der Arbeit (Symbolbild).
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Was verdient eigentlich ein Finanzberater? Ein Hamburger packt aus

Über Geld spricht man nicht? Oh, doch! Wir machen jede Woche mit Menschen aus Hamburg den Kassensturz. Heute ein Finanzberater bei der Haspa, der am Donnerstag am Warnstreik der Gewerkschaft Verdi teilnahm. Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, um den durch die Inflation entstandenen Reallohnverlust auszugleichen. Das Angebot der Banken liegt bei 9,5 Prozent für 43 Monate.

„Ich bin 40 Jahre alt und arbeite seit 20 Jahren bei der Haspa als Finanzberater. Dabei helfe ich unseren Kunden sowohl beim Zahlungsverkehr als auch bei Dingen wie Altersvorsorge, Bausparen, Vermögensanlage oder Zusatzversicherungen.

65.000 Euro Jahresgehalt: „Wenn ich Alleinverdiener wäre, würde es nicht reichen“

Es ist ein sicherer Job, den ich in jungen Jahren ganz bewusst gewählt habe, weil ich ,etwas Vernünftiges’ wollte. Sicherheit, planbare Arbeitszeiten und ein gutes Gehalt. Aber es macht mir auch immer noch viel Spaß, und ich habe tolle Kollegen. Mein Jahresverdienst liegt inzwischen bei 65.000 Euro brutto im Jahr.

Damit bin ich zufrieden, aber als Alleinverdiener würde es nicht reichen. Meine Frau und ich haben zwei Kinder, wir wohnen mitten in der Stadt und zahlen 1600 Euro Warmmiete für unsere Wohnung. Zweimal im Jahr fahren wir in den Urlaub. Meistens in die Türkei. Das können wir uns nur leisten, weil meine Frau ebenfalls arbeitet. In Teilzeit.

Früher hab ich beim Einkaufen nicht so sehr auf die Preise geachtet. Aber durch die Inflation hat sich das geändert. Jetzt schaue ich schon genauer hin. Die Preise, die Mieten, die Energiekosten – alles wird teurer. Das ist auch der Grund, warum ich am Streik teilnehme.

Warnstreik bei der Haspa in Hamburg: „Der Arbeitgeber bewegt sich erst, wenn es Druck von der Straße her gibt“

Der Arbeitgeber gibt einem ja nicht freiwillig mehr Geld. Er bewegt sich erst, wenn es Druck von der Straße her gibt. Wenn ich mir andere Branchen ansehe, geht es uns bei der Bank zwar noch relativ gut. Aber die jüngeren Generationen bekommen auch bei uns zum Beispiel nur noch 13 Gehälter statt wie ich 14. Insofern hat der Streik auch etwas Solidarisches.

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Ich denke dabei auch an meine eigenen Kinder und wünsche mir schon, dass sie es einmal besser haben als ich. Vielleicht wollen sie studieren. Um mich dafür abzusichern, habe ich frühzeitig Fondssparpläne für sie angelegt.“

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