Fischbecker Reethen
  • Ähnlich wie in dieser Visualisierung soll es einmal in der Fischbecker Reethen aussehen.
  • Foto: KCAP/Kunst + Herbert

Neues Wohnquartier in Hamburg sorgt für Ärger bei Umweltschützern

Mit den Fischbeker Reethen soll in den kommenden Jahren ein neues Wohn- und Arbeitsquartier im Hamburger Süden entstehen. „Wohnen und Arbeiten im Grünen” nennt es die städtische Entwicklungsgesellschaft IBA. Der Umweltverband BUND warnt jedoch davor, dass es nach der Baumaßnahme mit der grünen Natur an dieser Stelle vorbei sein könnte.

Nahe der S-Bahnstation Fischbek sollen auf einer 70 Hektar großen Fläche, wo derzeit Äcker und Wiesen stehen, demnächst Wohnhäuser, eine Schule, eine Kita und ein Gewerbegebiet Platz finden. Rund 2300 Wohneinheiten mit überwiegend Geschosswohnungen, aber auch Reihenhäuser und einige Einfamilienhäuser sind geplant. Rund die Hälfte aller Wohnungen soll öffentlich gefördert werden.

Kritik vom BUND an den Fischbecker Reethen

Alle Zeichen stehen dabei auf Grün: Bei der Wärmeversorgung für das Quartier, setzten die Entwickler auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Ein Großteil der Dächer wird begrünt und mit Solaranlagen ausgestattet. Durch die Straßen soll wenig Autoverkehr fahren, dafür gibt es viel Platz für Fußgänger und Radfahrer. Für die verlorenen Naturflächen, will die Stadt außerdem an anderer Stelle Ausgleichsflächen schaffen.

Der BUND sagt, da geht noch mehr: „Für die Fischbeker Reethen verschwinden umfangreiche Flächen unter Beton und Asphalt, es gibt keinen ausreichenden Korridor, der die Naturräume der Geest und der Marsch verbindet und die dort noch lebenden Feldlerchen sollen auf viel zu kleinen Flächen ein neues Zuhause finden”, kritisiert Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg.

Dazu komme die Zerstörung von Torfböden sowie die gravierende Beeinträchtigung des angrenzenden EU-Vogelschutzgebiets und des Lebensraums mehrerer Fledermausarten, die in diesem Gebiet noch recht häufig vorkommen.

Zweite Stellungnahme zum Bebauungsplan

Der BUND hatte schon einmal die Pläne, die vor drei Jahren erstmals vom Bezirksamt Harburg zur Stellungnahme ausgelegt worden waren, kritisiert. Doch auch mit der Überarbeitung ist der Umweltverband nicht zufrieden. Nach wie vor würden zu viele Naturräume zerstört und Chancen vertan.

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Am Freitag läuft die Frist ab, bis zu der Träger öffentlicher Belange wie der BUND ihre Einwände an den Bezirk richten können. Danach muss sich der Bezirk mit den Stellungnahmen zum Bebauungsplan befassen. Letzte Änderungen wären noch möglich. Erste Erschließungsarbeiten sollen laut der IBA nicht vor 2024 stattfinden. (abu)

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