Noch hamburgischer wird's nicht – zumindest, wenn man den Werbeversprechen glaubt.

Noch hamburgischer wird's nicht – zumindest, wenn man den Werbeversprechen glaubt. Foto: Marché

Flughafen Hamburg: Ein Franzbrötchen? 3,90 Euro, bitte!

Demnächst müssen Fluggäste den Airport gar nicht mehr verlassen, sie können ihren Hamburg-Urlaub gleich zwischen Gate und Sicherheitskontrolle verbringen – tiefe Taschen vorausgesetzt.

Gut, man hätte es erwarten können: Ein aggressiv plattdeutsch-hamburgisches Gastro-Angebot fehlte bislang in Fuhlsbüttel. Sie ahnen bereits, was jetzt kommt. Genau: „Fiete & Frida Hamburg Food“ verkauft Franzbrötchen, Fischbrötchen und diversen Souvenirplunder und gibt „so den Reisenden ein Stück Hamburger Lebensgefühl auf den Weg“, heimatfreut sich Lutz Deubel vom Airport.

Flughafen Hamburg: Ein Franzbrötchen kostet 3,90 Euro

Zur Sicherheit, damit auch ja niemand vergisst, dass hier der Lokalpatriotismus nicht nur groß, sondern in blinkenden Neonbuchstaben geschrieben wird, gibt es auch noch blau-weißes Fliesenmuster, garantiert unbenutzte Fischerseile und ein Anker mit Herzchen als Logo. Containerbrücken und Elphi als Wand-Tattoo runden die große Tüte Hamburg-Kitsch ab.

So viel hanseatisches Wohlfühlambiente kostet natürlich: Das Franzbrötchen zum Beispiel fluffige 3,90 Euro, das Matjesbrötchen 5,20 Euro und ein Brötchen mit Backfisch gibt es für den… äh… Schnäppchenpreis von 9,80 Euro.

Flughafen Hamburg: Plattdeutsch will gelernt sein

Ja ja, schön und gut, ganz viel Hamburg, ganz viel Pfeffersackpreise, aber wo ist denn das versprochene Plattdeutsch, höre ich Sie fragen: Na hier doch! Wir lassen die jubelnde Ankündigung mal für sich selbst sprechen: „Immer wieder werden Gäste im Laden spielerisch mit der charmanten Mundart der Hamburger daran erinnert, wo man sich befindet. Egal ob an der Koffje Kajüte oder beim Blick in die Speisekarte und der Wahl des ,Ätens‘ – watt mutt datt mutt.“

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Dass Koffje ostfriesisches und kein Hamburger Platt ist und sich das Essen hier auch auf Platt mit E statt Ä schreibt – geschenkt. Schließlich ist die Firma hinter „Fiete & Frida“ so Hamburgisch wie Käsefondue und kantige Kräuterbonbons: Man muss also schon froh sein, dass die Schweizer von Marché immerhin ungefähr richtig lagen.

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