Fotografin aus Hamburg: Ihre Bilder gehen um die Welt
Weltweite Ausstellungen und namhafte Kunden: Die Hamburger Fotografin Daniela Möllenhoff hat es geschafft, sich mit Aktbildern auf dem hart umkämpften Markt der Kreativszene durchzusetzen. Dabei war es ein langer Weg, bis sie ihren Job wirklich lieben gelernt hat – und die Aktfotografie bringt besondere Herausforderungen mit sich.
In einem Rotklinkergebäude in Harvestehude hat Daniela Möllenhoff ihr Fotostudio. Mit weißen Backsteinwänden, schwarzen Hängelampen und Vintagemöbeln erinnert ihr kleines Reich an ihre Lieblingsstadt New York. In ganz Manhattan und Soho – sogar am Times Square – zierten dort kürzlich knapp zwei Wochen lang ihre Fotografien 100 digitale Billboards. „Ich hatte gehofft, mir das vor Ort anschauen zu können, aber leider muss ich es aus der Ferne bewundern“, sagt sie.
Hamburger Fotografin stellt in New York aus
In New York City die eigenen Werke ausstellen – das hatte sie sich immer gewünscht. „Vor etwa fünf Jahren habe ich angefangen Ausstellungen zu machen, nachdem mich ein Kurator aus London anschrieb“. Ab da ging es stetig bergauf: Es folgten Galerien in London, New York, Miami und Brüssel. Auch das Musikvideo „Sunglasses At Night“ für Sony Music durfte sie drehen. Doch nicht immer brannte sie so sehr für ihren Job wie heute.
„Ich bin durch meine Eltern zur Fotografie gekommen. Sie haben schnell erkannt, dass ich nicht fürs Büro geschaffen bin und etwas Kreatives machen muss. Also habe ich das Handwerk gelernt. Ursprünglich mochte ich das aber überhaupt nicht.“ Dennoch hat sie nach ihrer Ausbildung jahrelang in Köln weiter in ihrem Beruf gearbeitet, bevor sie 2007 nach Hamburg kam und sich selbstständig machte. In ihrer Zeit in Köln fand Möllenhoff bereits ihre Nische: Neben Porträts und Businessfotos, die sie noch für Privatkunden anfertigt, fand sie dort zur Aktfotografie.„Ich habe irgendwann meine Liebe dazu entdeckt und konnte mich hier gut ausleben.“
Hamburger Fotografin: Die besten Ideen kommen beim Musik hören
Kreative Einfälle kommen der 42-Jährigen oft bei ihrem morgendlichen Ritual. „Seit ich 14 Jahre alt bin, sitze ich jeden Morgen in einem Café, lese Zeitung und schreibe Shooting-Ideen in mein Notizbuch. „Das ist meine Zeit des Tages“, sagt sie. Oft hole sie sich allerdings auch Inspiration über Musik – oder beim stundenlangen Suchen nach geeigneten Locations.
- Daniela Möllenhoff Die Hamburger Fotografin Daniela Möllenhoff hat sich auf Aktfotografie spezialisiert.
- Daniela Möllenhoff Inspiration für ihre Fotos holt sich Möllenhoff über Musik.
- Daniela Möllenhoff Ihre Bilder sollen vor allem Spaß machen, sagt Fotografin Daniela Möllenhoff.
Die Aktfotografie stellt die Fotografin vor eine besondere Herausforderung: Frei gezeigt werden ihre Bilder nämlich nicht überall. „In London sind die Besucher meiner Ausstellungen teilweise an den Fotos vorbeigegangen und haben den Kindern die Augen zugehalten.“ Sie findet es schade, wenn ihre Bilder einer Zensur unterlegt werden. „Damit wird suggeriert, dass die Fotos etwas Anrüchiges an sich haben. Dabei können wir gar kein gesundes Verhältnis zu unserem Körper aufbauen, wenn er ständig zensiert wird. Unsere Eltern und Großeltern sind mit dem Thema viel offener umgegangen.“
„Zu anstößig“: Die Herausforderungen der Aktfotografie
Auch in New York musste Möllenhoff das bereits erleben: Eigentlich sollten ihre Fotos im Rahmen einer anderen Ausstellung noch größer am Times Square gezeigt werden – doch den Betreibern konnte sie es mit den ohnehin schon zensierten Bildern nicht recht machen. Die Fotografien seien zu anstößig. „Selbst Close-Ups, Schulterpartien oder ein Knie waren schon zu viel!“, sagt sie.
Auf ihren Social-Media-Kanälen muss die Wahlhamburgerin sorgfältig auswählen, welche Fotos sie veröffentlicht – sonst werden sie gesperrt. „Früher war ich in meinen Posts offensiver. Aber letzten Endes sollen meine Bilder Spaß machen“, sagt sie, während im Hintergrund kubanische Musik läuft. Spaß machen sollen nicht nur die Bilder – auch ihre Kunden und ihr Team sollen sich bei der Entstehung wohlfühlen.
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Das bedeute aber nicht, dass ihr Beruf nicht mit harter Arbeit verbunden ist. Dass es sich um ein Handwerk handelt, hat Möllenhoff in ihrer Ausbildung vor allem im Bereich der analogen Fotografie gelernt. „Ich fotografiere bewusst, ohne nachträglich viel nachzubessern. Selten erkennt man dann noch die Handschrift des Fotografen, weil viele die gleichen Filter und Bearbeitungstools verwenden“, erklärt sie. Für ihre fotografische Handschrift wird Möllenhoff gebucht, ihre eigenen Werke weltweit ausgestellt und gekauft. Eine Hamburger Künstlerin, die wir im Auge behalten sollten.