Einigung bei Airbus
  • Alle Jobs sind sicher: Der Konflikt um den Konzernumbau bei Airbus ist beigelegt.
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Frieden bei Airbus: Alle Jobs sind sicher!

Es war eine harte Auseinandersetzung. Deutschlandweit hatten die Beschäftigten von Airbus wütend gegen den geplanten Konzernumbau protestiert. Auch in der Zentrale in Hamburg. Ein Streik stand kurz bevor. Jetzt gibt es endlich eine Lösung in dem Konflikt! Gewerkschaft und Unternehmen haben sich geeinigt: Die Jobs sind sicher, der Umbau kann trotzdem erfolgen.

Achtzehn Stunden haben sie zusammengesessen. Bis spät in die Nacht wurde verhandelt. Am Dienstagmorgen strahlten die Gesichter Müdigkeit, aber auch Zufriedenheit aus. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Hamburg gaben Airbus-Vertreter, Betriebsrat und Gewerkschaft das Ergebnis gekannt.

Airbus: Konzern wird umgebaut, die Jobs sind sicher

„Es war ein sehr konstruktiver Prozess“, erklärte Airbus-Konzernpersonalleiter Lars Immisch. Das Unternehmen sei dankbar, dass die geplante Gründung des Tochterunternehmens mit dem Arbeitstitel „ASA“ zur Montage von Flugzeugrümpfen nun zum 1. Juli möglich sei. „Ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Standorts Deutschland“, so Immisch. Gleichzeitig sehe die Einigung einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2030 vor.  

Auch Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste zeigte sich zufrieden und sprach von einer „magischen Win-Win-Situation“. Das neue Unternehmen könne zum 1. Juli starten, für die Beschäftigten gebe es Sicherheit und Perspektiven.  „Mit dem Tarifabschluss ist uns ein gutes und ausgewogenes Ergebnis gelungen. Wir sichern die bestehenden Arbeitspakete, Beschäftigung und Standorte und bringen sie gemeinsam in die Zukunft“, so Friedrich.

Allein in Hamburg werden 1000 neue Mitarbeiter eingestellt

Erleichterung auch auf Seite des Betriebsrats: „Eine ganz, ganz schwere Auseinandersetzung liegt hinter uns“, erklärte Holger Junge, Konzernbetriebsratsvorsitzender von Airbus. Der Kompromiss sei gut und nach vorne gerichtet. Junge, der zuletzt erklärt hatte, das Vertrauen in die Geschäftsführung sei zerstört, zeigte sich nun zuversichtlich: „Wenn wir das umsetzen, was wir ausgehandelt haben, können wir das Vertrauen auch wieder aufbauen.“

Airbus-Beschäftigte protestierten in Finkenwerder gegen die Umbau-Pläne. IG Metall / Peter Bisping
Protest bei Airbus
Airbus-Beschäftigte protestierten in Finkenwerder gegen die Umbau-Pläne.

Für Airbus bedeutet die Einigung, dass der Konzern seine industrielle Neuaufstellung – wie in Frankreich mit der Gründung von Airbus Atlantic zu Beginn des Jahres bereits geschehen – umsetzen kann. Übergeordnetes Ziel ist der Bau von emissionsfreien Flugzeugen, der spätestens ab 2035 in Serie erfolgen soll. Damit verbunden wird ein starker Produktionsanstieg sein, der auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen wird. Allein in Hamburg sollen 1000 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Hamburg: Ein Großteil der Beschäftigten wechselt zum 1. Juli in ein neues Tochterunternehmen

Von den rund 12.500 Airbus-Beschäftigten in Hamburg werden 4500 in das neue Tochterunternehmen („ASA“), dessen endgültiger Name noch nicht feststeht, wechseln. Auch die Airbus-Werke in Stade sowie die Premium Aerotec in Bremen und Nordenham werden hier zusammengefasst. Insgesamt wird die Airbus-Tochter damit 12.000 Beschäftigte haben.

Wie Konzernbetriebsrat Holger Junge betonte, wird sich an den Arbeitsbedingungen jedoch nichts ändern. Alle Betriebsvereinbarungen, beispielsweise zur Betriebsrente oder Betriebszugehörigkeit, würden erhalten bleiben. Die Arbeitnehmervertretung werde in einem Gemeinschaftsbetriebsrat mit den Vertretern für die bei Airbus Operations verbleibenden Mitarbeiter organisiert.

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Selbst für das heißeste Konfliktthema haben die Verhandlungspartner eine Lösung gefunden: Beim geplanten Verkauf der Teilefertigung in Augsburg und Varel wird der Gewerkschaft ein Mitspracherecht zugestanden. Nur wenn die IG Metall zustimmt, wird eine Investorenlösung möglich sein. Aktuell liegt hier ein Übernahmeangebot des Familienunternehmens Muhr und Bender KG (Mubea) aus Nordrhein-Westfalen vor. Sollte die Übernahme scheitern und kein Investor gefunden werden, würde die Teilefertigung bei Airbus verbleiben und spätestens 2025 in die geplante neue Tochter für die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen übergeführt.

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