Fußball-EM in Hamburg: Warnung vor sexuellen Übergriffen
Sie sind furchtbar und doch keine Seltenheit: Sexuelle Übergriffe gegen Frauen und Queers auf Großveranstaltungen. Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft kommen in Hamburg in diesem Jahr Zehntausende Fußballfans im Volksparkstadion in Bahrenfeld oder etwa zum großen Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld zusammen. Was plant Hamburg bei diesen Versammlungen zum Schutz vor möglichen Übergriffen?
Am 14. Juni ist es so weit: Die UEFA-Europameisterschaft der Männer 2024 wird angepfiffen. In Hamburg werden fünf Spiele ausgetragen, die live beim Public Viewing in der Fanzone auf dem Heiligengeistfeld verfolgt werden können. 40.000 Menschen finden dort Platz.
Gefahr vor sexuellen Übergriffen bei EM-Großveranstaltungen
Die Linksfraktion rechnet bei den großen EM-Veranstaltungen aber nicht nur mit Fußballbegeisterung: „Menschenmassen, Männergruppen, Unüberschaubarkeit und hoher Alkoholkonsum“ seien günstige Bedingungen für sexuelle Übergriffe, schreibt Cansu Özdemir, gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, in einer Kleinen Anfrage. Auch der europäische Fußballverband UEFA hält dieses Risiko für möglich, bestätigt der Senat die Sorge.
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Wie plant die Stadt Hamburg, solchen Übergriffen vorzubeugen? Eine Maßnahme sind Teams mit geschulten Mitarbeitenden von Fachberatungsstellen. Diese sollen durch die Fanzone gehen und für Betroffene ansprechbar sein. Außerdem sind Infostände, Plakate und eine Anlaufstelle für Betroffene geplant, erklärt der Senat. Die Polizei wird ebenfalls vor Ort sein. Bei der Planung für mögliche Beschwerdewege für EM-Besucher, etwa durch Notfall-Apps, hakt es aber bislang noch in der Planung. Das solle aber so bald wie möglich geklärt werden.
Senat plant Schutz-Konzept für Fanzonen
Die Linke kritisiert die bisherigen Maßnahmen als „mau“. „Obwohl seit Jahren klar ist, dass die Europameisterschaft nach Hamburg kommt, wird erst kurz vor knapp mit den Fachberatungsstellen gesprochen“, sagt Özdemir. Sie fordert hinsichtlich der EM, dass Männer beispielsweise durch die „Don’t be that guy!“-Kampagne präventiv angesprochen werden. Diese Kampagne richtet sich gezielt gegen Gewalt durch Männer. (mwi)