Ein Kilo Riesengarmelen wurden schon vor zehn Jahren in das Gefängnis Fuhlsbüttel geschmuggelt. Jetzt wurde der Strafbefehl erlassen. (Symbolbild)

Ein Kilo Riesengarnelen wurden schon vor zehn Jahren in das Gefängnis Fuhlsbüttel geschmuggelt. Jetzt wurde der Strafbefehl erlassen. (Symbolbild) (Foto: imago images)

Garnelen-Schmuggel in Hamburger Gefängnis: Gericht erlässt Strafbefehl

Die kuriose Lieferung gelangte schon vor sieben Jahren in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Fuhlsbüttel: Ein Beamter der JVA soll damals bestochen worden sein, um Garnelen nach „Santa Fu“ zu schmuggeln. Das Verfahren wurde nun gegen Geldauflagen eingestellt.  

Nach dem Schmuggel hat das Amtsgericht Hamburg am Dienstag einen Strafbefehl gegen einen Sicherungsverwahrten erlassen. Der Entscheidung sei ein Zwischenfall vorausgegangen, sagte Gerichtssprecher Kai Wantzen. 

Der Angeklagte habe angekündigt, nicht zu dem Prozess erscheinen zu wollen. Darum habe das Gericht eine Zwangsvorführung vorbereitet. Doch vor dem Eingreifen der Beamten habe der 59-Jährige einen Krampfanfall erlitten und sei ins Krankenhaus gebracht worden.

Garnelen-Schmuggel: Hamburger Gericht erlässt Strafbefehl

Um das seit sieben Jahren laufende Strafverfahren wegen Bestechung dennoch abzuschließen, erließ das Gericht den Strafbefehl über 90 Tagessätze zu je drei Euro. Wegen der langen Verfahrensdauer sollen 50 Tagessätze als bereits vollstreckt gelten. Der 59-Jährige war 2010 vom Landgericht Itzehoe wegen Vergewaltigung und Geiselnahme zu neun Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.


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Die Garnelen und andere Lebensmittel soll die Verlobte (59) des Sicherungsverwahrten besorgt und einem Bediensteten der JVA übergeben haben. Der Beamte brachte sie an den Sicherheitskontrollen vorbei ins Gefängnis. Für jeweils drei Botengänge soll die 59-Jährige dem Beamten insgesamt 15 Euro gezahlt haben.

Gefängnis-Schmuggel: Garnelen, Proteinpulver und Hustenbonbons

Der Angeklagte arbeitete damals in der Anstaltsbäckerei. Zwischen Juli und Oktober 2014 soll er außer einem Kilo Riesengarnelen auch mehrere Kilo Eiweißpulver, Rindfleisch und Entenbrust sowie Tee, Hustenbonbons und einen Expander in die JVA geschmuggelt haben.

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Der mittlerweile knapp 60-jährige Beamte gehe am kommenden 1. April in Pension, erklärte Wantzen. Das Gericht stellte darum das Verfahren wegen Bestechlichkeit gegen eine Geldauflage von 2400 Euro ein. Auch das Verfahren gegen die Lebensgefährtin des Sicherungsverwahrten wegen Bestechung wurde gegen eine Auflage von 1800 Euro eingestellt. (se/dpa)

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