Gedenken an die NS-Opfer: Fotos von Deportationen aus Hamburg gesucht
Vor 80 Jahren begannen die Nazis damit, Sinti, Roma und Juden zu deportieren. Fotos, die das Geschehen dokumentieren, fehlen aber bis heute. Das Ausstellungsteam denk.mal Hannoverscher Bahnhof und die MOPO rufen alle Hamburger auf, zu Hause in ihren Fotoalben und Fotosammlungen nachzusehen.
Zwischen 1940 und 1945 deportierten die Nationalsozialisten in mindestens 20 Transporten über 8000 Juden, Sinti und Roma aus Hamburg in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager.
Vor 80 Jahren schickten die Nazis Roma, Sinti und Juden auf die Reise in den Tod
Losgingen die Deportationen am 20. Mai 1940, als 1000 Sinti und Roma in das Zwangsarbeitslager Belzec im besetzten Polen gebracht wurden. Daran schloss sich für viele eine Odyssee durch mehrere Konzentrationslager an – die meisten Menschen überlebten die Torturen nicht. Die letzte Deportation aus Hamburg fand noch im Februar 1945 statt.
In vielen Städten existieren Fotos und sogar Filme von Deportationen. Was es aus Würzburg, Brandenburg, Köln und Remscheid gibt, gibt es aus Hamburg nicht. So ist es schwierig, sich ein Bild zu machen. Wie sah es aus, als Menschen vor aller Augen abgeholt und zu Sammellagern, wie etwa an der Moorweide oder im „Fruchtschuppen C“ des Freihafengeländes, gebracht wurden?
Aufruf: Fotos von Deportationen aus Hamburg gesucht
Deshalb die Frage: Verfügen Sie, liebe Leser, über Fotos von Menschen, die mit Gepäckstücken beladen vor Gebäuden, an einer Haltestelle, an Güterbahnhöfen oder vor Güterwaggons stehen? Falls ja, fotografieren Sie das Bild ab und schicken es an das Ausstellungsteam denk.mal Hannoverscher Bahnhof.
Mail: Sarah.Grandke@gedenkstaetten.hamburg.de, Tel. 428 131 560