Gemüse-Preise explodieren: Diese Früchte sind in Hamburg wegen Corona besonders teuer
Viele Kinder wird es nicht stören, ihre Eltern umso mehr: Während die Preise für Tiefkühlpizza, Pommes und Nudeln bisher von der Corona-Krise unbeeindruckt sind, explodieren die Kosten für frisches Gemüse. Insbesondere Zucchini, Brokkoli und Blumenkohl sind im April um 60 bis 90 Prozent teurer geworden! Fehlende Erntehelfer, erschwerte Anbau-Bedingungen seit Corona – die Preise für frisches Gemüse und Obst könnten weiter steigen.
Wer Mitte April noch dachte, die Gemüsepreise hätten mal wieder kurz vor Ostern angezogen, musste später feststellen, dass sie leider nicht wieder nachgegeben haben. So kostete jetzt ein Kopf Blumenkohl selbst beim kleinen türkischen Gemüsehändler in Ottensen 4,99 Euro. Der knackig frisch geerntete Brokkoli bei Edeka lag zeitweise bei sieben bis acht Euro das Kilo. Und auch für Paprika werden nicht selten sechs Euro verlangt.
Laut Analyse der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) stechen dabei im Preisauftrieb Paprika (+56 Prozent), Kohlrabi (+62 % ), Blumenkohl (+63 %), Brokkoli (+69 %) und Zucchini (92 %) hervor. Auch Kopfsalate, Eisbergsalat und Spargel sind deutlich teurer als im Vorjahr.
Wegen Corona: Gemüse im April viel teurer als sonst
Wem das zu teuer ist, der sollte sich Rezepte mit viel Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren raussuchen, die sind nicht teurer geworden. Denn es handelt sich zurzeit ja noch um Vorjahres-Ware aus gefüllten Lagern.
Laut AMI liegen die Gemüsepreise im April 26,3 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Gleichzeitig sind etwa Milch und Käse kaum teurer geworden.
Beim Obst sieht die Lage ähnlich aus. Es ist aber mit knapp 15 Prozent laut AMI aber nicht ganz so stark angezogen wie Gemüse. Äpfel kosten im Einzelhandel knapp ein Viertel mehr als im April 2019. Birnen fast 30 Prozent mehr. Erdbeeren kosten aber bisher nicht mehr als im Vorjahr.
Auch im Raum Hamburg fehlen Erntehelfer
Die Gründe für die höheren Preise liegen an der Corona-Krise. Das lag schon frühzeitig daran, dass Grenzen geschlossen wurden und LKW in langen Schlangen an Grenzen zu Spanien, Italien etc. festhingen. Die Lage hat sich mittlerweile etwas entspannt.
Außerdem fehlen nach wie vor Erntehelfer, und zwar nicht nur in Deutschland. Auch in Spanien und Italien wird eigentlich viel mit rumänischen, polnischen oder marokkanischen Helfern gearbeitet, die nicht oder nur sehr begrenzt einreisen dürfen. Hinzu kommen Betriebe, die auch in Zukunft vielleicht wegen einer ausgebrochenen Corona-Erkrankung schließen müssen. Wie jetzt gerade der Vion-Schlachthof in Bad Bramstedt.
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Zudem ist die die Erntearbeit unter Corona-Auflagen erschwert. Durch nötige Abstands-Regelungen etc. Das kann das Erntevolumen negativ beeinflussen. An Prognosen wagt sich in der unübersichtlichen Lage derzeit noch niemand so richtig. Helwig Schwartau, Marktanalyst von AMI: „Es gibt noch zu viele Unwägbarkeiten.“