• Das KulturBier hat durch Citrus und Wassermelone eine fruchtige Note.
  • Foto: MenscHHamburg/Wildwuchs Brauerei

Genuss für den guten Zweck: Wie Bier und Kaffee Hamburgs Kulturszene hilft

Um Hamburgs Kultur zu unterstützen, haben sich ein Kaffeeröster und ein Bierbrauer zusammengefunden. Tim Elmenthaler und Friedrich Matthies haben dabei das getan, was sie am besten können: Kaffee geröstet und Bier gebraut.

Für die Aktion, die gemeinsam mit der Gute Leude Fabrik entstand, dachten sich die beiden Gastronomen neue Kreationen aus: Das KulturBier hat durch Citrus und Wassermelone eine fruchtige Note bekommen, der KulturKaffee schmeckt nussig-schokoladig. „Ich versuche neue Trends mitzugehen und gleichzeitig traditionell Kaffee herzustellen. Jede Sorte ist etwas Besonderes“, sagt der gerade mal 19-Jährige Tim Elmenthaler zur MOPO.

Soli-Aktion: Wie Bier und Kaffee Hamburgs Kulturszene hilft

Abseits seiner Selbstständigkeit als Kaffeeröster schreibt er gerade seine Abi-Klausuren – und versucht gleichzeitig, die Welt ein bisschen besser zu machen. „Ich war 2017 für drei Monate in Peru, um Spanisch zu lernen. Dort habe ich bei Freunden meines Vaters gewohnt, die eine Rösterei hatten“, erklärt er. Der damals 15-Jährige hat dabei nicht nur viel über die Kaffeeherstellung erfahren. „Viele Kinder in ländlichen Regionen haben nicht die Möglichkeit zur Schule zu gehen. Ich habe mir dann mit den Freunden meines Vaters gemeinsam überlegt, wie man helfen kann.“

Kaffeeröster Tim Elmenthaler (19) ist bei einer Reise nach Peru auf den Geschmack gekommen.

Kaffeeröster Tim Elmenthaler (19) ist bei einer Reise nach Peru auf den Geschmack gekommen – und gründete in Hamburg sein eigenes Unternehmen.

Foto:

Timskaffee

Seitdem spendet Hamburgs jüngster Kaffeehändler 50 Cent pro verkauftem Kilo Kaffee an eine Schule in Peru. Jetzt möchte Elmenthaler das Geld in die während des Lockdowns leidgeplagte Kulturszene in Hamburg fließen lassen.  

Wildwuchs Brauwerk ist Hamburgs einzige Biobrauerei

Braumeister und Biersommelier Friedrich Matthies hat schon 2020 Soli-Bier zur Unterstützung der Kultur- und Gastroszene verkauft. 2014 gründete er mit zwei seiner Brüder das Wildwuchs Brauwerk – einen richtigen Handwerksbetrieb. „Bei meiner Ausbildung zum Braumeister musste ich feststellen, dass das, was die Industrie aus dem Brauhandwerk macht, nicht meinen Vorstellungen entspricht“, erklärt er im MOPO-Gespräch. Da es zu dem Zeitpunkt noch nicht viele Handwerksbetriebe gab, musste etwas Eigenes her. Heute betreibt er die einzige reine Bio-Brauerei Hamburgs.

Braumeister und Biersommelier Friedrich Matthies hat 2014 die erste Biobrauerei Hamburgs gegründet.

Braumeister und Biersommelier Friedrich Matthies hat 2014 die erste Biobrauerei Hamburgs gegründet. 

Foto:

Wildwuchs Brauerei

Dass die beiden Gastronomen nun Hamburgs Künstlern helfen wollen, war ihnen ein persönliches Anliegen. „Die Kultur ist ja mit am längsten von den Maßnahmen betroffen und seit über einem Jahr quasi tot. Zum einen trifft mich das, weil ich selbst gerne mal wieder Kultur erleben würde, zum anderen hatten wir auch als Unternehmen nicht die Möglichkeit, unser Bier auf Veranstaltungen auszuschenken“, so Matthies. Sein einziges Kulturerlebnis 2020 sei im Sommer gewesen, als in der Hofeinfahrt der Wildwuchs Brauerei Livekonzerte gespielt wurden.

KulturBier und KulturKaffee: Einnahmen gehen an Verein MenscHHamburg

Tim Elmenthaler möchte vor allem seiner Generation wieder schöne Erlebnisse ermöglichen. „Wenn man noch jung ist, stellt man sich das eigentlich so vor, am Wochenende mal in eine Bar oder einen Club gehen zu können,“ so der Jungunternehmer. Daher wolle er sich vor allem für die Clubs einsetzen, damit die jungen Leute nach dem Ende des Lockdowns weiter in unterschiedlichen Locations feiern können.

Sämtliche Einnahmen der beiden gehen abzüglich der Herstellungskosten an den Verein MenscHHamburg, der die Gelder verteilt. Das selbstgesetzte Ziel: 20.000 Euro zusammenkriegen. „Wenn dann immer noch Nachfrage da ist, machen wir gerne noch weiter“, so Matthies. Die Produkte gibt es direkt über die Hersteller oder über MenscHHamburg zu kaufen. Auch die Einnahmen aus dem Streaming-Festival „Einer kommt alle machen mit“ am 12. Mai kommen dem Verein und damit Hamburgs Kultur zugute.

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