Ein platter Autoreifen (Symbolfoto)
  • Die Bande manipulierte die Autos der Bankkunden, um an ihr Bargeld zu kommen. (Symbolfoto)
  • Foto: Imago

Männer sollen Bankkunden mit mieser Autopannen-Masche abgezogen haben

Diebe sollen Bank- und Sparkassenkunden beim Geldabheben ausspioniert und sich dann an ihren Autos zu schaffen gemacht haben. Dann warteten die Männer auf die richtige Gelegenheit und schlugen zu. Jetzt stehen zwei von ihnen (45 und 56 Jahre) vor Gericht.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihnen schweren Bandendiebstahl und gewerbsmäßigen Diebstahl vor. Mit einer ganz fiesen Masche sollen sie demnach Kunden von Banken und Sparkassen ausgetrickst und ihnen das Bargeld geklaut haben. „Hierzu planten sie, Geschädigte beim Abheben größerer Bargeldmengen in den Banken auszuspähen und deren Kraftfahrzeuge zu manipulieren, um auf diese Weise hervorgerufene Fahrzeugpannen für die Tatbegehung zu nutzen“, heißt es in der Anklage. Dabei waren für die Kriminellen offenbar nur die Kunden interessant, die auch eine größere Summer abhoben.

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Während die ahnungslosen Klienten auf das Geld warteten, machten sich die Angeklagten an deren Fahrzeugen zu schaffen. So zum Beispiel am 20. März, als sie einen Kontoinhaber in einer Bank in der Wandsbeker Marktstraße ausspionierten und dessen Autoreifen mit einem spitzen Metallstift manipulierten. Der Mann hatte sich am Schalter 4500 Euro in bar auszahlen lassen. Nachdem er die Filiale verlassen hatte, verfolgte ihn einer der Angeklagten mit einem in der Nähe abgestellten Mietwagen bis zu einer Autowerkstatt an der Saseler Chaussee. Dort angekommen, versuchten die Diebe auf unterschiedliche Weise das Bargeld zu entwenden – allerdings ohne Erfolg.

Mehr Glück hatten sie am Nachmittag des 27. Februar, als sie ebenfalls in einer Bank an der Wandsbeker Marktstraße einen Mann dabei beobachteten, wie dieser 8200 Euro abhob. Laut Anklage verfolgte die Gang den Mann und schnappte sich das Geld aus seinem Wagen, als er diesen an der Straße Westerkamp in Marienthal abstellte und wenige Minuten lang unbeaufsichtigt ließ.

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Noch mehr Beute machten die Kriminellen am 8. Januar, als sie in Bramfeld den mit 10.000 Euro gefüllten Rucksack eines Mannes aus dessen Fahrzeug klauten. Zuvor hatten sie ihn beim Auszahlungsvorgang in einer Bank an der Schloßstraße in Wandsbek beobachtet und waren ihm von dort aus mit einem Auto bis an die Straße Olewischtwiet gefolgt.

Bankkunden mit fieser Masche abgezockt – zwei Männer angeklagt

Im Mai wurde Haftbefehl gegen die beiden Männer erlassen. Ermittlungen ergaben, dass auch in anderen Bundesländern (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bremen, Schleswig-Holstein) ähnliche Taten begangen wurden. Damals wurden auch mögliche Zusammenhänge geprüft. Bei Durchsuchungen in sechs verschiedenen Objekten in Hamburg, die mit Hilfe von Spezialeinsatzkräften des LKA und der Bereitschaftspolizei vollstreckt wurden, stellten die Beamten umfangreiche Beweise sicher.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass neben den Angeklagten mindestens noch drei weitere Männer an den Diebstählen beteiligt waren. Am Freitag startet der Prozess gegen die beiden vor dem Amtsgericht Wandsbek.

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