Drogenschmuggel in den Knast: Nächster Santa-Fu-Prozess beginnt
Sie wollten Drogen in den Knast schmuggeln. Eine Methode, die sie sich dafür ausgedacht hatten, war ein mit Hasch gefülltes Kondom. Am Donnerstag beginnt vor dem Landgericht Hamburg der Prozess gegen sieben Angeklagte (20 bis 43 Jahre). Sechs von ihnen wird gemeinschaftliches unerlaubtes Handeltreiben mit Cannabis in nicht geringer Menge vorgeworfen. Ein 21-Jähriger muss sich wegen Beihilfe verantworten. Der Fall reiht sich in eine Serie von Verfahren zu Drogendelikten rund um die Justizvollzugsanstalt (JVA) Fuhlsbüttel ein.
Laut Anklage sollen drei Inhaftierte von „Santa Fu“ spätestens im Dezember 2022 beschlossen haben, Haschisch in die Haftanstalt zu schmuggeln, um es dort weiterzuverkaufen. Unter anderem soll ein beurlaubter Mithäftling am 12. Dezember 2022 in Hamburg-Ochsenzoll etwa 100 Gramm Haschisch entgegengenommen haben, von einer Person, die noch einmal gesondert verfolgt wird und am Donnerstag nicht vor Gericht steht. Anschließend soll er das Rauschmittel unbemerkt in die JVA transportiert und dort an zwei Mitangeklagte übergeben haben. Der Weiterverkauf innerhalb der Haftanstalt soll durch drei der Angeklagten organisiert worden sein. Für seine Beteiligung soll der Schmuggler 500 Euro kassiert haben.
Auch im Januar 2023 wurde ein Hasch-Schmuggel geplant
Im Januar 2023 sollen mehrere Angeklagte erneut geplant haben, Cannabis in die Haftanstalt zu bringen. Neben bereits beteiligten Beschuldigten soll sich ein weiterer inhaftierter Angeklagter sowie dessen Cousin aus Bergedorf an der Organisation beteiligt haben.
Laut Anklage beauftragte der Cousin einen Kurier (21), eine größere Menge Haschisch in die JVA zu transportieren. Am 25. Januar 2023 soll der Kurier in einem Elektromarkt an der Mönckebergstraße ein Kondom mit rund 195 Gramm Haschisch an den Schmuggler übergeben haben. Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage geplant.
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Bereits vor wenigen Wochen kam es zu einem ersten Prozess gegen den Cannabis-Schmuggel in der JVA Fuhlsbüttel. Fünf Angeklagte zwischen 27 und 40 Jahren sollen in mehrere Schmuggelversuchen mit einer Gesamtsumme von 400 Gramm Marihuana involviert gewesen sein. (apa)
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