Universität Hamburg

Das Hauptgebäude der Universität Hamburg (Archivbild) Foto: dpa

Attacke nach Vorlesung an Uni Hamburg: 27-Jährige soll Frau gewürgt haben

Tätlicher Übergriff an der Uni Hamburg: Nach einer Vorlesung zum Thema Judenfeindlichkeit wird im Mai vergangenen Jahres eine 56-jährige Frau beleidigt, geschlagen, gewürgt und schwer verletzt. Jetzt steht die mutmaßliche Täterin vor Gericht.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft der 27-Jährigen Beleidigung und Körperverletzung vor. Zu dem Übergriff kam es am 8. Mai 2024. Die Uni Hamburg hatte zu einer Ringvorlesung zum Thema „Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus – aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt“ geladen. Der Mann des späteren Opfers hatte die Veranstaltung mitorganisiert.

Die Stimmung soll bereits angespannt gewesen sein, als Opfer und Täter nach der Veranstaltung – die von vielen Zwischenrufen geprägt war – im Flur vor dem Hörsaal aufeinandertrafen. Dort soll die Angeklagte sie zunächst als „hässliche Hexe“ beschimpft haben.

56-Jährige wollte Vorfall mit Handy dokumentieren

Als die 56-Jährige den Vorfall mit ihrem Handy dokumentieren wollte, soll die junge Frau vergeblich versucht haben, ihr dieses aus der Hand zu schlagen. Laut Anklage ging sie dann auf die Frau los, griff sie mit beiden Händen am Hals und würgte sie.

Um sich aus dem Würgegriff zu lösen, biss die 56-Jährige der Frau in die Hand. Die Angreiferin soll ihr daraufhin mit der Faust so kräftig gegen die Nase geschlagen haben, dass diese anfing, zu bluten.

Im Gespräch mit der MOPO berichtete die Frau, dass die junge Frau sie zudem zu Boden gerissen und dort auf sie eingetreten habe: „Die Leute, die drum herum standen, sind nicht eingeschritten. Die haben einfach zugeschaut, wie die Frau mich zusammenschlägt“. Laut Anklage erlitt sie bei der Attacke unter anderem Hämatome im Gesicht und am Körper.



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27-Jährige nach antisemitischer Attacke an Uni Hamburg vor Gericht

Der Wachdienst der Uni musste die beiden Parteien trennen. Die Polizei gab später bekannt, dass Strafverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen beide Frauen eingeleitet wurden.

Während die 56-Jährige nach der Attacke im Rettungswagen behandelt und von ihrem Mann in eine Notaufnahme gefahren wurde, lehnte die mutmaßliche Angreiferin eine medizinische Betreuung ihrer Verletzungen ab.

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Die Uni Hamburg stellte Strafanzeige gegen die 27-Jährige und erteilte ihr unbefristetes Hausverbot. In einer Pressemitteilung erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Hauke Heekeren später: „Wir sind zutiefst erschüttert und verurteilen diese antisemitische Gewalttat aufs Schärfste. Die Universität Hamburg bekämpft Antisemitismus und geht mit aller Entschiedenheit dagegen vor. Der Vorfall ist absolut inakzeptabel und abscheulich.“ Zudem stellte er fest: „Die Person ist nicht Studentin der UHH.“

Auch die Zweite Bürgermeisterin, Katharina Fegebank, meldete sich noch am selben Abend und verurteilte den Angriff aufs Schärfste: „Wir müssen Antisemitismus, egal aus welcher Richtung, mit allen Mitteln entgegentreten“, so die Grünen-Politikerin.

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Ab Dienstag beschäftigt sich das Hamburger Amtsgericht mit dem Fall.

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