Im Saal 138 des Landgerichts Hamburg sitzt der Angeklagte Suhayb O. M. zwischen seinem Verteidiger und einem Dolmetscher

Suhayb M. zwischen seinem Verteidiger (rechts) und einem Dolmetscher (links). Die Anklage: versuchter Totschlag (Foto: Emilia Skibbe)

paid„Hier wurde einer abgestochen, oh Gott!“: Das erschütternde Tonband aus Saal 138

„Sie sind verbunden mit dem Notruf 112. Wir leiten Sie gleich an einen verfügbaren Mitarbeiter weiter.“ Geschrei im Hintergrund. Mehrere Male wiederholt sich die Ansage, bis jemand den Anruf entgegennimmt. „Hier wurde einer abgestochen“, spricht die Anruferin los. Sie ist aufgelöst. Immer wieder atmet sie schwer und sagt leise: „Oh Gott“. Dann geht es um das Opfer. „Ist er noch ansprechbar?“ „Nein. Aber atmet noch. Sie müssen sich beeilen!“ Die Tonaufnahme endet. Der Angeklagte Suhayb M. schaut auf. Schweigen im Saal 138 des Landgerichts Hamburg.




Suhayb M. (24) ist des versuchten Totschlags angeklagt. Am 27. Juni 2024 gegen Mittag soll er dem Opfer K. zuerst ins Gesicht geschlagen und ihn dann mit einem Messer die linke Halsschlagader fast vollständig durchtrennt haben, liest die Staatsanwältin am Freitag aus der Anklageschrift vor. Der Vorfall eignete sich vor einer Kneipe in der Drosselstraße in Barmbek. Das Opfer habe den Angeklagten wegen störenden Verhaltens aus dem Lokal gedrängt. Draußen eskalierte die Situation.

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