Feuerwehrleute löschen brennende Müllcontainer (Archivbild).

Feuerwehrleute löschen brennende Müllcontainer (Archivbild). Foto: Christoph Leimig

Mann bedroht Polizisten mit Messer und legt mehrere Brände – Prozessauftakt

Ein 35-Jähriger soll auf St. Pauli gleich mehrfach Müllcontainer angezündet haben. Einmal griff das Feuer auf ein leerstehendes Haus über. Monate zuvor soll er außerdem mit einem Messer auf Polizisten losgegangen sein. Ab Mittwoch wird ihm vor dem Hamburger Amtsgericht der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Sachbeschädigung, versuchte Sachbeschädigung, Brandstiftung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor.

In der Nacht des 12. September vergangenen Jahres soll er an der Seilerstraße den Inhalt eines abgestellten Schuttbehälters angezündet haben. Dieser wurde durch das Feuer beschädigt. Nur wenige Meter weiter soll er kurz darauf einen an einer Hauswand abgestellten Müllcontainer der Stadtreinigung in Brand gesetzt haben. Die Flammen breiteten sich auf ein Haus aus, wodurch ein aus Holz bestehender Fensterrahmen in Brand geriet. Zum Glück stand das Haus leer. Kurz darauf soll der Mann noch zwei Hausmülltonnen angezündet haben.

Streifenwagen suchten nach dem Zündler

Zeugen alarmierten die Polizei. Mehrere Streifenwagenbesatzungen machten sich auf die Suche nach ihm. Als er laut Anklage am Nobistor gerade dabei war, zwei Papiermülltonnen zusammenzuschieben, um sie ebenfalls anzuzünden, nahmen ihn die Beamten fest. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten im Anschluss die unterschiedlichen Brände.

Schon zwei Monate zuvor hatte der Angeklagte eine Auseinandersetzung mit der Polizei, als er sich am 6. Juni auf einem Hinterhof gegen polizeiliche Maßnahmen zur Wehr setzte. Laut Anklage bestand der Verdacht, dass er mit Drogen handelte. Drei Beamte soll er mit zwei Küchenmessern bedroht und gerufen haben: „I kill you“. Er soll sich langsam auf die Polizisten zubewegt und dabei „mindestens zwei Stichbewegungen in Richtung der etwa fünf Meter entfernten Beamten ausgeführt haben“, so die Staatsanwaltschaft.

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Die Beamten forderten den Mann auf, die Messer fallen zu lassen. Sie drohten ihm dabei, von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen und Pfefferspray gegen ihn einzusetzen. Doch erst als Anwohner und weitere Polizeibeamte auf ihn einredeten, ließ er die Waffen fallen und sich vorläufig festnehmen. Seit September sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstermine vorgesehen.

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