Gerichtsgebäude aus der Kaiserzeit
  • Der Prozess findet im Strafjustizgebäude statt
  • Foto: dpa | Markus Scholz

Messerangriff auf St. Pauli: Opfer verstrickt sich in Widersprüche

Bei einer Auseinandersetzung auf St. Pauli wird ein Mann mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Am ersten Prozesstag schweigt der Angeklagte und das Opfer macht eine verwirrende Aussage.

Im Prozess um einen lebensgefährlichen Messerangriff im Mai 2022 auf St. Pauli hat der Angeklagte zunächst geschwiegen. Sein Mandat wolle derzeit keine Angaben machen, sagte dessen Verteidiger am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Hamburg.

Die Angaben zum Alter des Angeklagten sind widersprüchlich: Der Staatsanwaltschaft nach sollte er 24 Jahre alt sein, eigenen Angaben zufolge ist er bereits 28 Jahre alt. Dem Syrer wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Er soll im Streit mit mehreren Beteiligten um ein Handy einem Mann zunächst eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen und ihn dann mit einem Messer angegriffen haben. Das Opfer kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. 

Am ersten Prozesstag sagte auch das Opfer vor Gericht aus. Der 34 Jahre alte Mann sprach über die Tatnacht und den Angriff. Er habe einem jungen Bekannten helfen wollen, dem mehrere Männer in einer Nebenstraße der Reeperbahn angeblich das Handy stehlen wollten. Dabei sei er plötzlich von der Gruppe umringt und geschlagen worden. Kurz darauf habe er drei Messerschnitte gespürt. 

Prozess vor dem Landgericht: Widersprüche beim Opfer

Ob der Angeklagte Teil der Gruppe war, konnte das Opfer nicht zu 100 Prozent bestätigen. Einige Aussagen zu zeitlichen Abläufen, zur Art seiner Bekanntschaft mit dem jungen Handybesitzer und darüber, ob er Messer bei den Angreifern gesehen hatte, waren teils widersprüchlich zu seinen Aussagen vor der Polizei unmittelbar nach der Tat. 

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Die Polizei hatte mehr als 20 Monate nach der Tat mit drei Fotos öffentlich nach den Tätern gefahndet. Im Zuge dieser Fahndung konnte der Angeklagte im Mai 2024 festgenommen werden. (dpa/mp)

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