Polizist in Hamburg umgefahren: 19-Jähriger wegen versuchten Mordes angeklagt
Ein 19-jähriger Fahranfänger muss sich wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten: Der Teenager war auf einen Polizeibeamten, der auf der Max-Brauer-Allee (Altona) den Verkehr regelte, zugerast und hat den Mann frontal umgefahren. Damit, so die Anklage, habe er den Tod des Beamten billigend in Kauf genommen. Nach dem Unfall beging der Angeklagte auch noch Fahrerflucht. Der Gerichtstermin am Dienstag wurde kurzfristig abgesagt.
Der 19-Jährige war zum Unfallzeitpunkt bekifft und hatte keinen Führerschein. Trotzdem war er am 15. September 2023 gegen 22.15 Uhr in einem Car-Sharing-Auto unterwegs. Der Beamte (27) war dabei, den Verkehr zu regeln, während seine Kollegen einen Unfall aufnahmen: Eine betrunkene Autofahrerin hatte ein Fahrrad mit Kinderanhänger gerammt. Das Carsharing-Fahrzeug soll mit bis zu 76 Stundenkilometern auf den Polizisten zugerast sein. Alle Aufforderungen der Beamten, anzuhalten, habe der junge Fahrer ignoriert.
Angeklagter meldete sich selbst bei der Polizei – Gerichtstermin abgesagt
Der Polizist wurde frontal erfasst und mehrere Meter weit auf der Motorhaube mitgerissen. Er erlitt schwere Verletzungen, unter anderem brach ein Unterarmknochen, während der Unfallfahrer einfach weiterfuhr. Das Mietauto wurde später im Bereich Holstenstraße/Ecke Louise-Schröder-Straße gefunden, kurz darauf meldete sich der damals 18-Jährige an der Davidwache.
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Der Prozess sollte am Dienstagvormittag beginnen. Doch daraus wurde erst einmal nichts – der Gerichtstermin ist krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt worden. Ein neuer Termin steht noch aus.