Lea-Maria Rhein
  • Lea-Maria Rhein war Aktivistin und Sprecherin der „Letzten Generation“. In dieser Rolle nahm sie im Sommer 2023 auch an einer Diskussionsrunde des Nachhaltigkeitsevents "N-Klub" teil, den die MOPO mitpräsentiert und bei dem dieses Foto entstand.
  • Foto: Florian Quandt

paidWie sich eine Ex-Aktivistin der „Letzten Generation“ vom Klebe-Protest distanziert

Die Lüneburgerin Lea-Maria Rhein war eines der Gesichter der „Letzten Generation“, klebte sich mehrfach in Hamburg auf der Straße fest. Vor Gericht distanziert sich die 23-Jährige von der Protestform und der „Letzten Generation“ – nicht aber von ihrem Grundanliegen.

„Ich bin ziemlich aufgeregt“, sagt Lea-Maria Rhein am Freitagmorgen bei der Verhandlung gegen sie vor dem Hamburger Amtsgericht, „aber ich will mich gerne äußern“. Neben der 23-Jährigen sitzt ihr Verteidiger – ihr Vater. „Ich habe Papa früher oft zu Verhandlungen begleitet, aber ich hätte nie gedacht, dass ich selbst mal hier sitze“, sagt sie.

Rhein war Sprecherin der „Letzten Generation“, von der sie sich im Verlauf des Prozesses distanzieren wird. Sie unterzeichnete im Frühjahr 2023 einen Brief an Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), in dem die Aktivisten ihm ein Ultimatum setzten und bei Nicht-Erfüllen ihrer Forderungen mit der „maximalen Störung der öffentlichen Ordnung“ drohten.

An diesem Morgen sitzt sie im Gerichtssaal wegen der Teilnahme an vier Festkleb-Aktionen der „Letzten Generation“: auf der Kennedybrücke, am Stephansplatz, der Edmund-Siemers-Allee und dem Glockengießerwall – alle im Frühjahr 2023. Die Tatvorwürfe: Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Angeklagte Rhein: „Ich verstehe, warum ich hier sitze“

„Ich verstehe, warum ich hier sitze“, sagt Rhein – und holt dann weiter aus. Sie sei privilegiert aufgewachsen, habe „das große Los in der Geburtslotterie gezogen“. Doch irgendwann habe die Klimakrise ihre heile Welt ins Wanken gebracht: „Ich dachte, die Politik wird das schon lösen – aber als sie das nicht tat, habe ich angefangen, mich zu engagieren.“

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