• Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) präsentiert den Öffnungsplan der Bundesregierung.
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

Geschäfte, Kontakte, Sport: Corona-Beschlüsse: Das gilt ab nächster Woche in Hamburg

Zähneknirschend setzt der Hamburger Senat die neuen Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern ab kommendem Montag um. Die Kapazitäten an Impfstoff und Schnelltests sind weiterhin knapp – trotzdem soll das Angebot laut Plan erweitert werden. Die MOPO erklärt, welche Regeln jetzt in Hamburg gelten und was Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zu all dem sagt.

„Es war eine sehr konzentrierte, angestrengte Sitzung“, so Tschentscher über das Gipfeltreffen am Mittwoch. Er halte das Ergebnis für vertretbar angesichts der Pandemielage, aber es brauche eine große Disziplin aller Bürger. „Wir sind noch nicht am sicheren Ufer. Es kann nach wie vor so sein, dass die Infektionszahlen eskalieren und davon sind wir in einer Metropolregion dann alle betroffen.“

Hamburg: So geht es nach den Beschlüssen weiter

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sagte, sie habe sich aus Berlin mehr Sicherheit gewünscht, was die nationale Test- und Impfstrategie angeht. Ab Montag, dem  8. März,treten die neuen Beschlüsse in Kraft. Man könne jedoch nicht erwarten, dass sofort alles bereitstehe.

Wie geht es mit den Impfungen weiter?

Ab Ende März/Anfang April, sollen Impfungen auch bei Haus- und Fachärzten möglich sein. Personen der zweiten Impfgruppe mit „hoher Priorität“ erhalten ein Angebot, dazu zählen jetzt auch Mitarbeiter in Kitas, der Kindertagespflege sowie Grund-, Förder- und Sonderschulen.

Wann es in Hamburg für diese Beschäftigten losgeht, ist unklar. „Die Lehrer sind in die Priorisierungsstufe zwei eingeordnet, aber wir sind auch mit der Stufe eins noch nicht durch“, so Tschentscher. Nach wie vor gebe es einen großen Mangel an Impfstoff durch verzögerte Lieferungen.

Was gilt in Hamburg für Schulen und Kitas?

Die Länder dürfen selbst entscheiden, wann und wie es zurück in den Präsenzunterricht geht. Hamburgs Schulen gehen ab dem 15. März mit bestimmten Jahrgängen in den Wechselunterricht. Pro Woche sollen Schulbeschäftigte mindestens einen kostenlosen Schnelltest erhalten.

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Sobald genügend Tests vorhanden sind, erhalten Schüler auch einen (siehe S. 4/5). In den Kitas ist ein eingeschränkter Regelbetrieb geplant. Ab 10. März sollen sich die Beschäftigten dort zwei Mal pro Woche selbst testen können.

Wie viele Personen dürfen sich treffen?

Ab dem 8. März dürfen Treffen mit einem weiteren Haushalt stattfinden. Insgesamt können maximal fünf Personen zusammenkommen, Kinder bis 14 Jahre werden nicht mitgezählt. Paare gelten als ein Haushalt. „Alle nicht zwingend notwendigen Kontakte sollen weiterhin unterbleiben“, heißt es vom Senat. Ab einer Inzidenz von über 100 an drei Werktagen nacheinander gelten wieder die alten Regeln – Treffen sind nur mit einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt.

Welche Geschäfte dürfen wieder öffnen?

Buch- und Blumenläden sowie Gartenmärkte dürfen öffnen. Es gilt eine Begrenzung von einem Kunden pro 10 Quadratmetern für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche und einem weiteren für jede weiteren 20 Quadratmeter. Zudem dürfen körpernahe Dienstleistungsbetriebe wie Kosmetikstudios öffnen, solange Kunden eine Maske tragen können.

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Alle anderen Geschäfte dürfen nach dem „Click & Meet“-Prinzip öffnen, bei dem Kunden einen Termin brauchen – übrigens genau wie Besucher von Museen, Galerien, Tierparks und zoologischen  Gärten. Kultursenator Carsten Brosda sprach bei den Beschlüssen von einer „dringend notwendigen Perspektive“ für die Kultur.

Was gilt für Sport im Freien?

Sport im Freien ist allein, zu zweit oder mit den Angehörigen eines weiteren Haushalts (max. 5 Personen) möglich. Kinder bis 14 Jahre dürfen draußen in Gruppen von bis zu 20 Personen in öffentlichen und privaten Sportanlagen Sport treiben. „Ich bin froh, dass auch der Sport in dieser Phase von Anfang an dabei ist und es jetzt wieder schrittweise losgeht“, sagte Sportsenator Andy Grote (SPD).

Wie geht es danach in Hamburg weiter?

Weitere Öffnungsschritte sind von der Sieben-Tage-Inzidenz des jeweiligen Landes abhängig (siehe Grafik). In Hamburg liegt diese bei 76,9. Wenn sich die Inzidenz 14 Tage lang nicht verschlechtert hat, können weitere Lockerungen möglich sein – wie die Öffnung der Außengastronomie und von Kultureinrichtungen wie Theatern und Kinos. In Hamburg ist der nächste Stichtag der 22. März. Der Senat wolle „zu gegebener Zeit“ hierüber beraten.

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