• Ein Arzt mit Stethoskop: FDP-Politiker fordern, dass auch Ärzte Sterbehilfe leisten dürfen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / Patrick Seeger/dpa

Gesetz schon gekippt: Ist Sterbehilfe durch Ärzte in Hamburg bald erlaubt?

Es ist ein viel diskutiertes Thema bei Medizinern, Richtern und Politikern: die Sterbehilfe. Abgeordnete der FDP fordern nun mehr Freiheit in der Entscheidung für Ärzte. 

Bereits im Februar 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht den Paragraf 217 für nichtig erklärt, der die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe stellte. Das Gericht erkannte vielmehr ein Grundrecht auf Suizid, das Sterbehilfe von Dritten beinhaltet.

Sterbehilfe: Ärzte dürfen sie meist nicht leisten

Problematisch: Die meisten Berufsordnungen für Ärzte verbieten den Medizinern die Hilfe zum Suizid. Demnach sind Ärzte in den meisten Fällen nicht befugt, Patienten Sterbehilfe zu gewähren, obwohl dies seit Februar kein Straftatbestand mehr darstellt.

Das sollte sich nach Meinung der Bundestagsabgeordneten Katrin Helling-Plahr, zuständige Expertin der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag für das Sterbehilferecht, und dem Hamburger Dr. Wieland Schinnenburg auch in den berufsrechtlichen Regelungen für Ärzte widerspiegeln, weshalb sie für eine Änderung der Verordnungen plädieren.

Sterbehilfe: Forderung an Ärztekammer Hamburg

In einem gemeinsamen Brief an die Ärztekammer Hamburg und dessen Präsidenten Dr. med. Pedram Emami, fordern sie dazu auf, das berufsrechtliche Verbot dementsprechend zu überarbeiten.

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Dr. Wieland Schinnenburg äußert sich dazu wie folgt: „Das Verbot ist spätestens seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts überholt und würde einer verfassungsrechtlichen Prüfung nicht standhalten. Wir hoffen auf eine offene Debatte gemeinsam mit der Ärztekammer auf Grundlage der Feststellungen des Bundesverfassungsgerichts.“

„Menschlichkeit und keine Verbote“ für die Sterbehilfe

Katrin Helling-Plahr appellierte: „Wir sollten uns an die Seite der oft sehr kranken Menschen stellen und diese in ihrem Weg, selbstbestimmt zu sterben, unterstützen. Suizid-Hilfe braucht Menschlichkeit und keine Verbote.“ (mp)

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