• Die Giftwolke des Großbrands zog direkt über das Haus hinweg, in dem sie wohnt: Liz B. (25) aus dem Nagelsweg ist aus ihrer Wohnung geflüchtet. Sie verlangt, dass die Behörden die Raumluft messen.
  • Foto: Florian Quandt

paidNach dem Großbrand: „Die Giftwolke hat uns krank gemacht“

Was für ein Gift ist das bloß gewesen? Welche Langzeitschäden drohen? Menschen, die Opfer der Rauchwolke geworden sind, die vor einer Woche die Innenstadt verdunkelte, berichten von starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen: Extremer Husten, Schwindel, Benommenheit. Sehr schlecht geht es auch den Haustieren, sie leiden unter Erbrechen, fressen nicht mehr. Mehrere Bewohner mussten in die Notaufnahme wegen Vergiftungserscheinungen. Die Bürger sind in großer Sorge, verlangen, dass in ihren Wohnungen Luftmessungen vorgenommen werden. Doch bisher hat ihnen niemand geholfen.

Gut eine Woche ist vergangen seit dem Großbrand an der Billstraße. Aber für die in Mitleidenschaft gezogenen Bewohner etwa des Sonninquartiers in Hammerbrook ist die Sache deshalb noch längst nicht ausgestanden. Marie Meyer, 30-jährige Vertriebsangestellte, ist in großer Sorge: Kann sie überhaupt zurück in ihre Wohnung, fragt sie sich. Oder setzt sie sich dann erneut einer Vergiftungsgefahr aus?

Im MOPO-Interview erzählt sie, wie sie den Großbrand erlebt hat: „Um 7.25 Uhr ging es mit dem Alarm auf dem Handy los. Wegen einer Giftwolke solle man Fenster und Türen geschlossen halten. Das habe ich getan, habe auch nicht die Wohnung verlassen.“ Tatsächlich sei dann die schwarze Wolke direkt über das Haus am Nagelsweg gezogen, in dem sie wohnt. Der ganze Balkon sei schwarz gewesen vor Ruß. Überall seien schwarze Partikel niedergegangen. „Ist man draufgetreten, sind sie zu Staub zerfallen.“




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