• Auch auf einer Werbetafel am Spritzenplatz prangt ein großes „Q“.
  • Foto: Florian Quandt

Graffiti in Hamburg: Ist „Q“ der neue „OZ“?

Ottensen –

Bis zu 250.000 sogenannte Tags hatte Hamburgs fleißigster Sprüher „OZ“ der Nachwelt hinterlassen. An Wänden, Dächern, Stromkästen und Ampelmasten hinterließ der Sprayer, der mit bürgerlichem Namen Walter Josef Fischer hieß, sein Kürzel – bis er 2014 von einer Bahn erfasst wurde und starb. Jahre später tauchen in Altona neue Tags auf. Das Kürzel diesmal: „Q“. Ist das der neue „OZ“?

OZ.

Etwa 250.000 sogenannte Tags hatte der Sprüher „OZ“ bis zu seinem Tod 2014 im Hamburger Stadtbild hinterlassen. 

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Geht man durch die Straßen Hamburgs, kann man seinen Tags nicht entkommen. Die Rede ist von Hamburgs Graffiti-Legende „OZ“, den das eine Lager zu Lebzeiten als Künstler wahrnahm, während ihn andere als Schmierfink abtaten. Sein Hass auf graue Wände und die Hochbahn-Wachen, die ihn regelrecht jagten, war genauso der Antrieb von Walter Josef Fischer wie der Wunsch, der Welt seinen Abdruck zu hinterlassen.

Q (1)

„Q?“ steht an einer Hausfassade in Ottensen.

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2014 wurde Fischer am Hauptbahnhof von einem Zug erfasst – bei der Tätigkeit, die ihm sein liebstes war. Noch immer erinnern Tausende Tags an den wohl umstrittensten Sprayer Hamburgs. Ist die Stadt seither grauer geworden?

Graffiti in Hamburg: Ist „Q“ der neue „OZ“?

Mitnichten! Andere Akteure der Szene arbeiten weiter daran, Hamburg bunt aussehen zu lassen. Auf das Level von „OZ“ hat es dabei aber noch niemand gebracht. Noch nicht. Einer, der vielleicht in die Fußstapfen des legendären Sprayers treten könnte ist „Q“. 

Q

An Mülleimern und Wänden in Ottensen ist ein neues „Tag“ omnipräsent.

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Quandt

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An Mülltonnnen, auf Plakaten und Wänden in Ottensen und Altona taucht der Buchstabe seit einigen Wochen auf – doch wer dahinter steckt ist unklar. Vielleicht ja der neue „OZ“? Vielleicht geht es dabei aber auch um Q-Anon, einer Verschwörungstheorie, die aus den USA langsam auch nach Deutschland kommt und mit Xavier Naidoo einen bekannten Verfechter hat. Kurz gesagt geht es dabei darum, dass Eliten auf dieser Welt Kinder missbrauchen würden und US-Präsident Donald Trump der Heilsbringer sei, der den „tiefen Staat“ aufhalten könne. So oder so: Die Polizei könnte sicherlich darauf verzichten.

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