Das größte der Welt: „Dieses Fest ist auch für Hamburg sehr beeindruckend“
Platzkonzerte überall und mittendrin: Am Wochenende wird in Hamburg Musik an vielen ungewöhnlichen Orten erklingen. 15.000 Blechbläserinnen und -bläser sind in die Hansestadt gekommen. Damit ist es das größte Posaunenfest weit und breit.
Goldglänzende Blechblasinstrumente so weit das Auge reicht: Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel ist am Freitagabend der 3. Deutsche Evangelische Posaunentag in Hamburg eröffnet worden. 15.000 Blechbläserinnen und -bläser nehmen daran teil. Mehr als 1600 Posaunenchöre haben sich auf den Weg nach Hamburg gemacht, darunter viele aus Bayern, Baden-Württemberg oder Westfalen.
Hamburg: Größtes Posaunenfest der Welt eröffnet
„Seit gut 200 Jahren sind Posaunenchöre aus unserer Kirche nicht mehr wegzudenken. Musik für Gänsehaut-Momente, und das nicht nur, wenn so viele von Euch da sind wie in diesen Tagen in Hamburg“, sagte Anna-Nicole Heinrich, Synodenvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), vor rund 17.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Moorweide nahe dem Dammtor-Bahnhof. Darunter sind unter anderem auch Familienangehörige der Musiker.
Tschentscher: „Auch für Hamburg sehr beeindruckend“
„Wenn 15.000 Blechbläserinnen und Bläser aus 1600 Chören zum größten Posaunenfest der Welt zusammenkommen, dann ist das auch für eine Millionenmetropole wie Hamburg sehr beeindruckend“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Der SPD-Politiker betonte: „Die christlichen Kirchen in Hamburg setzen sich mit großem Engagement für ein friedliches Miteinander und eine tolerante Stadtgesellschaft ein. Sie sind eine starke Stimme gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit und ein wichtiger Anker im Leben vieler Bürgerinnen und Bürger.“
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Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sagte: „Es berührt mich in besonderer Weise, in Zeiten wie diesen eine solch große und vielfältige Gemeinschaft mit lauter Friedenssehnsüchtigen und Hoffnungsmutigen zu sehen, die laut und vernehmbar ihren ganz eigenen Ton der Zuversicht setzen.“
Der letzte Posaunentag fand in Potsdam statt
In Deutschland spielen in der evangelischen Kirche rund 90.000 Menschen in fast 5400 Posaunenchören. Die EKD-Synodenvorsitzende sagte: „Unsere Posaunenchöre, Ihr seid in vieler Hinsicht echt unschlagbar. Bei Euch kommen oft alle Generationen zusammen. Kinder, Jugendliche, Leute über 70, 75, 80, 85 – und natürlich alles dazwischen.“ Die meisten Bläserinnen und Bläser seien keine Profis, aber die Freude am Musizieren und der Glaube verbinde sie. „Unsere Posaunenchöre sind nämlich in erster Linie auch Gemeinde. Orte, an denen Glauben gelebt wird, Ausdruck findet, geteilt wird.“ Zum Glauben gehöre auch immer eine sinnliche, ästhetische Erfahrung: „Unsere Kirchenmusik ist da einer der größten Schätze.“
Unter dem plattdeutschen Motto „mittenmang“ (mittendrin) erklingen noch bis Sonntag zahlreiche Konzerte an ungewöhnlichen Orten in der Hansestadt. Am Freitagabend sollten Eröffnungskonzerte in den Hamburger Kirchen folgen. Am Samstag wird es neben thematischen Veranstaltungen und 125 Platzkonzerten in Einkaufszentren, Krankenhäusern und Seniorenheimen eine abendliche Serenade auf der Jan-Fedder-Promenade geben. Sonntag geht der Posaunentag mit einem Abschlussgottesdienst im Stadtpark zu Ende.
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Der Deutsche Evangelische Posaunentag findet alle acht Jahre statt. Zuletzt trafen sich die Blechbläserinnen und Blechbläser 2008 in Leipzig und 2016 in Dresden. Schirmherr des christlich-musikalischen Großereignisses ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.