Große Pläne: Hamburg startet Verkehrsrevolution – mit dicker Finanzspritze aus Berlin
Hamburg erprobt die Mobilität der Zukunft! Unsere Stadt soll sich in den kommenden Monaten zu einem Versuchslabor für digitale Verkehrsprojekte entwickeln – und erhält dafür jetzt eine dicke Finanzspritze von der Bundesregierung.
Der Bund stellt rund 21 Millionen Euro für Mobilitätsprojekte bereit. „Hamburg soll für unser Land das Tor zur digitalen Mobilität werden in einem riesigen Reallabor“, sagt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Hintergrund ist, dass Hamburg im kommenden Jahr den Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme (ITS) veranstaltet – und dort dann auch mit einigen Projekten auftrumpfen will. „Es soll eine Leistungsschau der deutschen Mobilitätswirtschaft werden“, sagte Scheuer.
Mobilität: Hamburg will neue HVV-App entwickeln
Eines der neuen Projekte ist unter anderem eine gemeinsame App für Bus und Bahn, Car-Sharing und Fahrradmiete, Taxi und Scooter, die alles buchen und abrechnen kann.
Dies gestaltet sich jedoch schwieriger, als es sich zunächst anhört, weil alle Anbieter von Mobilität mit ihren eigenen Apps auf dem Markt sind und unter der Oberfläche ganz unterschiedliche Geschäftsprozesse liegen.
Hamburger Hochbahn führt das „Reallabor für Mobilität“
„Wir wollen Empfehlungen entwickeln, die nicht nur mit theoretischen Erkenntnissen, sondern mit praktischen Erfahrungen unterfüttert sind“, sagte Henrik Falk, Chef der Hamburger Hochbahn, die die Führung des Reallabor-Projekts übernommen hat.
Kein Wunder, schließlich gilt das Bus- und Bahn-Unternehmen als Antreiber in Sachen Digitalisierung. So schiebt die Hochbahn den Wlan-Ausbau in der Stadt voran und hat gemeinsam mit Partnern einen autonomen Minibus entwickelt, der aktuell in der HafenCity getestet wird.
Hamburg: 100 Ideen für die Verkehrsrevolution
Rund 100 Ideen hat Hamburg für den ITS-Weltkongress im Hinterkopf. Dazu zählen unter anderem „Mikrohubs“ (kleine dezentrale Logistik-Hallen) zur Entlastung von Logistiklieferverkehren, Mobilitätsbudgets anstelle von Dienstwagen oder auch intelligente Ampelsysteme. Die Lichtsignale sollen mit Fahrzeugen kommunizieren und ihnen anzeigen, wann sie von Grün auf Rot umspringen, so dass die Autofahrer vorausschauend vom Gas gehen und so unter anderem Kraftstoff sparen können.
„Mit dem Reallabor Hamburg wird eine digitale Infrastruktur entwickelt, die den Verkehr sicherer, komfortabler und klimaschonender macht“, sagt Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Dazu gehöre auch das autonome Fahren. So erprobt VW auf einem drei Kilometer langen Abschnitt mitten in der City bereits seit dem vergangenen Jahr selbstfahrende Fahrzeuge. Und am Flughafen-Parkhaus wurden bereits selbsteinparkende Wagen getestet.