• Sportliche Großereignisse wie der Hamburg Marathon spülen viel Geld in die Stadt, sagt eine neue Studie.
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Großevents und Jogger: Aus einem Euro werden vier: So viel verdient Hamburg am Sport

Egal, ob Großevent mit internationaler Strahlkraft (wie die Ironman World Series) oder die vielen Hamburger, die zu ihrem Privatvergnügen um die Alster joggen: Hamburg verdient richtig viel Geld mit Sport. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag von Sportbehörde, Handelskammer und Tourismusverband. Die Wissenschaftler empfehlen, mehr Orte in der Stadt für „spontane Sporteinheiten“ zu bieten. 

Wenn zehntausende Marathon- oder Cyclassicsteilnehmer in die Stadt kommen, dazu ein Vielfaches an Schaulustigen, dann klingeln die Kassen. Knapp 200 Millionen Euro lassen Sport-Touristen jährlich in Hamburgs Hotels und Restaurants und beim Shoppen.

Hamburg profitiert von weltweiten Berichten

Ein weiterer Aspekt: Durch internationale Sportereignisse, über die Medien in der ganzen Welt berichten, gerät die Stadt auch bei ausländischen Touristen in den Fokus. Die Sportberichte sind so etwas wie Gratis-Marketing für Hamburg: Rund 100 Millionen Euro würde es kosten, wenn die Stadt mit Werbeanzeigen diese Reichweite erreichen müsste.

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Cyclassicsfahrer im August 2019 an der Alster: Das Event lockt jedes Jahr Zehntausende auf die Straße.

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Allein die Beach Volleyball World Tour Finals, die 2018 in Hamburg ausgetragen wurden, haben eine weltweite Medienpräsenz im Wert von 15 Millionen Euro erzeugt, heißt es in der Studie. 

„Die wirtschaftlichen Effekte des Sports werden oft unterschätzt“, sagt Professor Henning Vöpel vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut, der die Studie „Ökonomische Effekte einer vitalen Sportstadt“ zusammen mit Maike Cotterell erstellt hat.

Hamburg: Sport bringt Milliarden

Tatsächlich erzeuge der Sport in Hamburg eine Wertschöpfung von 1,13 Milliarde Euro im Jahr. 12.000 Menschen sind sozialversicherungspflichtig bei Sporteinrichtungen beschäftigt, aus dem Sportbereich fließen im Jahr 110 Millionen Euro in die Steuerkasse.

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Erstaunlich: Noch mehr Geld bringen die Hobby-Jogger/innen von der Alster und beispielsweise der Bauch-Beine-Po-Kursteilnehmer ein. Denn: Jeder Hamburger, der Sport treibt, tut damit etwas für seine Gesundheit  – und fehlt möglicherweise weniger bei der Arbeit. Auf rund 1,3 Milliarden Euro schätzt die Studie die „Gesundheits- und Wohlfahrtseffekte“ ein, die in Hamburg durch Sport erzielt werden.

Hamburg: So macht der Sport aus einem Euro vier

Studienleiter Vöpel: „Aus einem Euro, der im Sport ausgegeben wird, resultieren ungefähr zwei Euro Wertschöpfung. Rechnet man die Gesundheitseffekte dazu, bringt ein investierter Euro langfristig sogar vier Euro Gesamteffekt.“

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Die deutschen Beachvolleyballspielerinnen Chantal Laboureur (l) und Julia Sude  bei den Beach-Volleyball World Tour Finals 2018. Die weltweite Berichterstattung über das Ereignis war für Hamburg rund 15 Millionen Euro wert.

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Sport in Hamburg: Sport in „lost places“

Die Empfehlung der Wissenschaftler: Hamburg solle weiterhin Großevents mit Strahlkraft ausrichten, weil sich das finanziell lohne, es solle aber auch Ideen entwickeln, wie es seine Bewohner im Alltag auf Trab bringen kann, etwa mit Sportgeräten in Parks oder Basketballkörben auf öffentlichen Plätzen, die zur spontanen Sporteinheit einladen, oder mit „Pop up Sportanlagen“ auf ungenutzten Flächen, also „lost places“.

Als Beispiel nennt Vöpel die sportliche Nutzung der denkmalgeschützten Halle am Oberhafen, in der der Verein „Parkour Creation e. V.“ einen Parkour eingerichtet hat. Der rot-grüne Senat will die Initiatoren nun mit bis zu 200.000 Euro unterstützen

Der Professor lobt seine Auftraggeber aus der Politik: „Hamburg hat den richtigen Weg eingeschlagen“, und mahnt: „Wer aufhört, in Sport zu investieren, bekommt langfristig eine andere Gesellschaft.“

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