Gebäude im Tierheim sacken ab: Jetzt kommt überraschend Hilfe
Immer mehr Hunde aus illegalem Welpenhandel, ein marodes Katzenhaus – das Hamburger Tierheim an der Süderstraße platzt aus allen Nähten, hat Sanierungsstau, der Tierschutzverein will dringend erweitern. Jetzt gibt es eine Lösung: Die Stadt stellt ein angrenzendes Grundstück zur Verfügung.
Seit Jahren hat sich der Verein um das 2600 Quadratmeter große Nachbargrundstück bemüht, das die Stadt derzeit an den Polizeihundesportverein Bille verpachtet hat. Nach zähen Verhandlungen endlich die Einigung: Die Stadt stellt die Fläche dem Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) zur Verfügung.
Tierheim Hamburg: Stadt stellt Grundstück zur Verfügung
Auch das Bezirksparlament Mitte hat den Weg bereitet: Dazu Manuel Muja, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Mitte: „Ich freue mich, dass wir in der Bezirksversammlung eine breite politische Mehrheit für die Zukunft des Tierheims gewinnen konnten. Die Situation vor Ort macht schnelle Handlungen nötig, denn das Tierheim hat bereits die Kapazitätsgrenzen erreicht. Nun muss das Baurecht entsprechend schnell geändert werden, damit der Sanierungsstau endlich angegangen werden kann.”
Lisa Maria Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion: „Wer den Zustand des Tierheims mit eigenen Augen gesehen hat, wird nicht bezweifeln, dass eine Sanierung und ein Ausbau dringend nötig sind. Der Verfall der Bausubstanz steht im erschreckenden Kontrast zu den gestiegenen Anforderungen: Schon jetzt leben in fast jedem zweiten Hamburger Haushalt Haustiere. Der illegale Welpenhandel über das Internet bringt zudem vermehrt kranke Tiere in die Stadt, und der Haustier-Boom während der Pandemie hat im Sommer die Zahl der Aussetzungen nach oben schnellen lassen. Diese Herausforderungen können wir nur bewältigen, wenn Senat, Bürgerschaft und Bezirke an einem Strang ziehen.“
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Süderstraße: Kosten und Start stehen noch nicht fest
Wann genau es losgeht, steht noch nicht fest, weil die Planungen jetzt erst starten. Die Baukosten trägt der Tierschutzverein. Er rechnet mit langer Bauzeit und vielen Millionen Euro Investitionskosten. Im Auftrag der Stadt nimmt das Tierheim auch Fundtiere auf, ebenso Tiere, die behördlich sichergestellt werden, etwa aus Messie-Haushalten, oder Hunde, deren Haltung in Hamburg verboten ist.
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Für die Versorgung dieser Tiere (ein Bruchteil aller aufgenommenen Tiere) zahlt die Stadt, die auch die Kosten von Katzenkastrationen übernimmt. Im Jahr 2020 flossen Zahlungen der FHH an den HTV im Umfang von rund 2,1 Millionen Euro. Außerdem muss der Verein keine Erbpacht bezahlen.