Viele Hamburger betroffen: Fernwärme-Kosten ändern sich im neuen Jahr
Der größte Hamburger Anbieter für Fernwärme senkt seinen Preis im neuen Jahr. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen fordert unabhängige Preiskontrollen auf dem Fernwärme-Markt.
Beim größten Anbieter für Fernwärme in Hamburg sinkt der Preis im kommenden Jahr um durchschnittlich 13,2 Prozent im Vergleich zu 2024. Das teilt eine Sprecherin von Wärme Hamburg, einem Tochterunternehmen der Hamburger Energiewerke, auf Anfrage mit.
Für den Großteil der Kunden habe man im Stadtnetz im laufenden Jahr bereits eine Preissenkung von durchschnittlich 8,1 Prozent im Vergleich zu 2023 verzeichnet. „Wir versorgen über unser etwa 860 Kilometer langes Stadtnetz mehr als 525.000 Wohneinheiten“, sagt die Sprecherin.
Verbraucher sollten Preiserhöhungen widersprechen
Die Verbraucherzentrale Hamburg übt Kritik an der Preisgestaltung anderer Fernwärmeanbieter. Die Preiserhöhungen von Eon und Hansewerk Natur in vielen Versorgungsgebieten halte man für rechtswidrig, weil Preisänderungsklauseln nicht den rechtlichen Anforderungen entsprächen.
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Betroffene, die den vergangenen Preiserhöhungen bisher nicht widersprochen hätten, sollten dies vorsorglich nachholen, rät die Verbraucherzentrale. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) habe Sammelklagen gegen die beiden Anbieter auf den Weg gebracht.
Verband fordert eine unabhängige Preiskontrolle
„In Hamburg sind Mieterinnen und Mieter bei einigen Anbietern von Fernwärme mit hohen Nachzahlungen konfrontiert. Auch hier fordern wir eine unabhängige Preiskontrolle“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW).
Da der Anteil der fossilen Brennstoffe bei Hamburgs städtischem Fernwärmeanbieter noch sehr hoch sei, werde sich der steigende CO2-Preis in den kommenden Jahren noch deutlich auf die Heizkosten der Mieterinnen und Mieter auswirken, sagt Breitner.
Fernwärme ist wichtig für die Energiewende
Fernwärme sei ein wichtiges, aber nicht das alleinige Element einer erfolgreichen Energiewende, so der VNW-Direktor. Die Energieversorger hätten zum einen erheblichen Sanierungsstau bei bestehenden Fernwärmeleitungen zu meistern. Zum anderen sollten neue Fernwärmeleitungen in größerem Umfang errichtet werden, was ebenfalls sehr teuer sei.
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„Damit diese Kosten am Ende nicht auf die Mieterinnen und Mieter abgewälzt werden, ist dafür eine umfangreiche und dauerhafte öffentliche Förderung unverzichtbar. Hier sehen die sozialen Vermieter noch erheblichen Nachholbedarf des Bundes“, sagt Breitner. (dpa/mp)