HHLA-Chefin Titzrath: Entscheidung um ihre Zukunft gefallen
Der Hamburger Hafen steht vor großen Veränderungen: Zukünftig soll die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) von der Stadt Hamburg und der Reederei MSC gemeinsam geführt werden. Wie das Unternehmen nun bekannt gab, soll die bisherige HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath auch während des geplanten MSC-Einstiegs an der HHLA-Spitze bleiben.
Der Aufsichtsrat habe Titzraths Vertrag um fünf Jahre verlängert, gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Titzrath gehört dem HHLA-Vorstand seit Oktober 2016 an, seit Anfang 2017 ist sie Vorstandsvorsitzende.
„Die Logistik steht weltweit vor erheblichen Herausforderungen, die auch die HHLA fordern werden“, sagte Aufsichtsratschef Rüdiger Grube. Er freue sich, dass Titzrath bereit sei, die HHLA auch in den kommenden Jahren zu führen.
Angela Titzrath bleibt HHLA-Vorstandsvorsitzende
Die Stadt und die Mediterranean Shipping Company (MSC) wollen die börsennotierte HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen. An dem soll MSC maximal 49,9 Prozent und die Stadt 50,1 Prozent halten.
Kritik kommt vor allem von Hafenarbeitern, Betriebsräten, der Gewerkschaft Verdi und von der Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft. Aus Protest waren HHLA-Beschäftigte sogar in einen wilden Streik getreten. Sie fürchten trotz gegenteiliger Zusagen um ihre Arbeitsplätze und die Mitbestimmung.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Historiker kritisiert MSC-Deal: „Das ist Monopolbildung mit Staatshilfe“
Neu in der HHLA-Spitze ist die Diplom-Kauffrau Annette Walter, die nach Unternehmensangaben den Posten des Finanzvorstands übernimmt. Sie wechsle vom Essener Energieversorger Steag an die Elbe.
Ihre berufliche Karriere startete sie den Angaben zufolge bei der Deutschen Bank und HSBC Trinkaus & Burkhardt. Danach wechselte sie in den Eon-Konzern. Walter ist Nachfolgerin von Tanja Dreilich, die die HHLA Ende Juni vergangenen Jahres nach nur sechs Monaten im Amt wieder verlassen hatte. (dpa/mp)