Hamburg bekommt eine neue Brücke – aber nicht für (normale) Autos
Wohnraum für 6000 Menschen und Platz für 16.000 Arbeitsplätze: Auf dem Grasbrook gegenüber der Innenstadt und direkt am Hafen entsteht ein ganz neuer Stadtteil. Und so langsam nimmt er Gestalt an. Jetzt steht fest, wie eine wichtige Brücke im Viertel aussehen soll. Wer hier fahren darf und was Hamburger erwartet.
Das erste Bauvorhaben im Stadtteil Grasbrook, das durch einen Architektur-Wettbewerb Gestalt annahm, soll eine Brücke vor allem für Radfahrer und Fußgänger werden. „Eine passende Symbolik für Hamburgs neuen Stadtteil, der ganz im Zeichen der Mobilitätswende steht und neue Verbindungen schaffen wird, stadträumlich, physisch und sozial“, sagte Andreas Kleinau, Chef der HafenCity GmbH, bei der Präsentation am Montag.
Grasbrook: Brücke verbindet Wohn- und Gewerbequartiere
138 Meter lang und zwischen 18 und 22 Metern breit soll die neue Stahlkonstruktion werden. Sie wird das künftige Wohnquartier des Viertels, das Moldauhafenquartier, und das Gewerbequartier, das südliche Hafentorquartier, verbinden. Die Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH mit Sitz in Berlin und das Architekturbüro DKFS aus London haben die Jury mit ihrem gemeinsamen Entwurf überzeugt.
Im Hafentorquartier sollen sich vor allem Unternehmen ansiedeln und Arbeitsplätze bieten. Läden, Cafés und kulturelle sowie soziale Einrichtungen sollen im Wohnviertel Moldauhafenquartier direkt neben der Veddel für einen urbanen Charakter sorgen.
Die Hauptnutzer der neuen Brücke: Radler und Fußgänger. Aber auch Busse (künftig auch die autonom fahrenden Kleinbusse der Hochbahn) und Rettungsfahrzeuge sollen hier fahren können. Auch die Anlieferung des Deutschen Hafenmuseums soll über die Brücke funktionieren. Ein netter Nebeneffekt: Mit großen Sitzgelegenheiten soll die Brücke von Hamburgern auch einen Blick auf die HafenCity und die Elphi bieten.
Hamburg: Neue Brücke kostet voraussichtlich zwölf Millionen Euro
„Eine ganz schlichte Brücke auf den ersten Blick – bei genauerem Hinsehen ist sie ausgeklügelt wie selten sonst”, findet Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. „Die Entwurfsverfasser haben durch ein stimmiges Konzept den Materialeinsatz minimieren können und damit die Zeichen der Zeit für das Bauen erkannt.“ Die Baumaterialien für die Stahlkonstruktion sollen komplett recycelt werden können. Für die Ausstattung werden den Angaben nach zudem Recyclingbeton und Kiefernhölzer verwendet.
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Der Baubeginn der Brücke ist für 2026 geplant. Die Arbeiten sollen etwa 25 Monate dauern. 11,7 Millionen Euro soll die Brücke kosten. Der Bau der Wohnungen soll 2028 starten.