Darum sind am Donnerstag Kampfjets über Hamburg geflogen
Zwei Kampfjets sind am frühen Donnerstagmorgen über den Hamburger Himmel geflogen. Der Grund hierfür ist keine Gefahrenlage, sondern ein riesiger Umzug. Die Luftwaffe zieht mit ihren Eurofightern bis voraussichtlich Ende 2024 von Wittmund (Landkreis Wittmund) nach Laage (Landkreis Rostock).
19 Eurofighter müssen vorübergehend vom Stützpunkt im ostfriesischen Wittmund an die Basis Laage südlich von Rostock verlegt werden. Die Maschinen starteten am Donnerstag mit den ersten Sonnenstrahlen bei Sonnenaufgang. „Wir haben heute Morgen die ersten beiden Eurofighter auf den Weg nach Laage geschickt“, sagte Holger Diepold, Pressestabsoffizier des Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in Wittmund.
Luftwaffe muss wegen Baustelle umziehen
Ursprünglich waren die ersten Verlegungsflüge bereits für Mittwochmorgen vorgesehen, schlechte Wetterbedingungen hatten jedoch den Auftakt des Umzuges zunächst verhindert. Die Verlegung ist laut Bundeswehr notwendig, da der Luftwaffenstützpunkt in Wittmund umfassend saniert wird. Die übrigen Maschinen sollen bis Ende Januar folgen und voraussichtlich bis 2024 in Laage stationiert bleiben.
Soldaten und Mitarbeiter müssen mit
Mit den Fliegern wechseln auch rund 240 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ostfriesland zeitweise an den Stützpunkt des Schwesterverbandes, des Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“, nach Mecklenburg-Vorpommern.
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Alle zwei Wochen wird die Truppe, darunter Piloten, Techniker, IT-Experten und Logistiker, mit Kräften aus Wittmund ausgetauscht. Der Umzug sei lange vorbereitet, sagte Diepold. Zunächst kämen die Kräfte in Hotels unter, ab Juli soll dann ein Containerdorf auf dem Luftwaffenstützpunkt Laage bezogen werden.
Bauarbeiten für hunderte Millionen Euro
Seit 2019 laufen auf dem Flughafen am Stützpunkt Wittmund bereits Baumaßnahmen zur Modernisierung der Anlage. Die Infrastruktur bestehe überwiegend noch aus den 1960er Jahren, erklärte Diepold. Ab Februar soll nun die Sanierung der Start- und Landebahn beginnen, so dass vorerst kein Flugbetrieb mehr möglich ist.
Auch Wartungshallen und der Tower sollen neu gebaut werden. Ein Abschluss aller Arbeiten ist nach aktuellen Planungen für 2028 vorgesehen. Insgesamt wird mit Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro gerechnet.
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Von der Verlegung der Eurofighter ist auch die in Wittmund stationierte sogenannte Alarmrotte betroffen, die zusammen mit einer zweiten in Neuburg an der Donau in Bayern den Luftraum über Deutschland schützt. Die Alarmrotten, bestehend aus zwei Maschinen, können innerhalb kürzester Zeit aufsteigen, etwa wenn zu einem Passagierflugzeug der Funkkontakt abreißt. Die Einsätze der Wittmunder Alarmrotte werden nun ebenfalls von Laage aus geflogen. (dpa/abu)