• Sanitäter haben den Patienten in der Obdachlosenunterkunft Friesenstraße abgeliefert.
  • Foto: Blaulicht-News

Hamburg: Erster Obdachloser infiziert – ganzes Winternotprogramm in Quarantäne

Nachdem ein Obdachloser positiv auf Covid-19 getestet wurde, greift die Behörde für Arbeit und Soziales nun zu drastischen Maßnahmen: Alle Obdachlosen, die im Winternotprogramm in der Friesenstraße untergebracht sind, müssen nun für 14 Tage in Quarantäne bleiben.

Sonnabend, gegen 10 Uhr morgens: Vor der Tür der Friesenstraße hält ein spezieller Krankentransport. Mehrere Menschen in weißen Schutzanzügen verlassen den Infektionsrettungswagen der Feuerwehr. Um den Mund tragen sie Schutzmasken. Die Retter bringen einen obdachlosen Mann in die Räume des Winternotprogramms an der Friesenstraße. 

Wie ein Sprecher der Behörde für Soziales und Arbeit am Sonnabend mitteilte, kann „aufgrund einer positiven Testung eines Nutzers der Unterkunft in der Friesenstraße nicht ausgeschlossen werden, dass eine Weitergabe des Erregers in der Einrichtung stattgefunden hat.“ Das bedeutet: Die Unterkunft gleicht ab dem Sonnabend für 14 Tage einer Festung – alle Bewohner müssen bleiben.

„Personen mit Symptomen werden dem üblichen Verfahren gemäß getestet und innerhalb der Einrichtung isoliert untergebracht“, so Helfrich. Die zwei speziell für Viruspatienten eingerichteten Etagen sind nur über eine Schleuse erreichbar, um die höchstmögliche Sicherheit in der Unterkunft zu gewährleisten. „Fördern & Wohnen wird sich allen bestehenden Bedarfen widmen“, sagte Helfrich am Sonnabend zur MOPO.

„Haben schon vor dem ersten Fall zwei Etagen eingerichtet“

Susanne Schwendtke, Sprecherin von Fördern & Wohnen, die die Notunterkunft in der Friesenstraße betreiben: „Schon bevor es den ersten Corona-Fall gab, haben wir in der Friesenstraße zwei Isolieretagen eingerichtet.“ Man könne ja, so Schwendtke zur MOPO, „einen Obdachlosen, der positiv getestet wurde, nicht einfach auf die Straße entlassen“. 

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Das sagt Asklepios zu dem Fall:

„Der Mann war zuvor in der Unterkunft in der Friesenstraße schon isoliert und wurde dann zu uns ins Krankenhaus St. Georg gebracht“, sagt Asklepios-Sprecher Rune Hoffmann auf MOPO-Nachfrage. Dort sei der Obdachlose nicht wegen des Coronavirus‘, sondern wegen anderer gesundheitlicher Probleme behandelt worden, so Hoffmann weiter.

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