Mahnwache für die Radfahrerin, die auf der Kreuzung Überseeallee/Osakaallee tödlich verunglückt ist.
  • Mahnwache für die Radfahrerin, die auf der Kreuzung Überseeallee/Osakaallee tödlich verunglückt ist.
  • Foto: Frank Wieding

Nach Abbiege-Tragödie: Emotionale Mahnwache in Hamburger HafenCity

Es ist eine Tragödie, die sich am vergangenen Montag in der HafenCity ereignet hat: Eine Mutter, 34 Jahre alt, fährt mit ihrem Fahrrad auf der Überseeallee. Ein abbiegender Lkw-Fahrer überfährt sie – die Frau stirbt noch am Unfallort. Nun hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Samstag eine berührende Mahnwache an der Unfallstelle veranstaltet.

Radfahrer liegen symbolisch neben ihren Rädern auf der Fahrbahn. Kerzen stehen auf dem Bürgersteig. Etwa 200 Menschen stehen am Straßenrand, singen „Yesterday“ von den Beatles. Es sind bewegende Momente während der Mahnwache für die verstorbene Radfahrerin am Samstagnachmittag um 15 Uhr.

HafenCity: Mahnwache für verstorbene Radfahrerin (34)

Die 34-Jährige war Mutter eines Sohnes, 2019 heiratete sie ihren Mann. Erst vor Kurzem waren sie in die HafenCity gezogen – den Ort, an dem die Frau von einem abbiegenden LKW überrollt wurde.

Mittlerweile wurde eine Crowdfunding-Aktion gestartet, bei der bereits mehr als 17.000 Euro zusammengekommen sind. Das Geld wird für die Ausbildung des dreijährigen Kindes gesammelt.

Bei einer Mahnwache für die Radfahrerin, die auf der Kreuzung Überseeallee/Osakaallee tödlich verunglückt ist, haben Teilnehmer ein sogenanntes Geisterfahrrad aufgestellt. Frank Wieding
Bei der Mahnwache für die Radfahrerin, die auf der Kreuzung Überseeallee/Osakaallee tödlich verunglückt ist, haben Teilnehmer ein sogenanntes Geisterfahrrad aufgestellt.
Bei der Mahnwache für die Radfahrerin, die auf der Kreuzung Überseeallee/Osakaallee tödlich verunglückt ist, haben Teilnehmer ein sogenanntes Geisterfahrrad aufgestellt.

Der Unfall sorgt für Empörung beim ADFC: Der Verein fordert, dass die Situation an der Kreuzung Überseeallee/Osakaallee entschärft wird. Der Schutzstreifen für Fahrradfahrer sei viel zu eng.

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„Wir müssen uns unterhalten, was mit dem Verkehr ist, was die Folgen dieses Unfalls sind. Heute aber ist der Tag zum Innehalten“, sagt Frank Engelbrecht, Pastor der Gemeinde St. Katharinen in der Altstadt, in seiner Ansprache auf der Mahnwache.

„Ihr Mann hat dem Sohn gesagt, sie ist bei den Sternen“, so der Pastor in seiner Trauerrede, die er im Namen der Anwohner hält. Auf einem Schild stehen die Worte „Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer für uns da war, ist nicht mehr. Er fehlt uns. Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.“ (mp)

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