Neues Mega-Shoppingcenter in Hamburg: Mehr Unfälle auf Baustelle als bislang bekannt
Fünf Arbeiter kamen bei einem schrecklichen Unglück auf dem „Westfield“-Areal in der HafenCity im vergangenen November ums Leben. Jetzt kommt heraus: Auf der riesigen Baustelle gab es noch mehr Unfälle als bisher bekannt.
Das ergaben Recherchen der „Zeit“. Demnach verunglückte unter anderem der ukrainische Hilfsarbeiter Yevhen A. am 29. November 2023 beim Montieren von Wasserrohren im neuen Kinopolis-Kinocenter. Er geriet mit dem Kopf zwischen das Geländer einer Hebebühne und eines Türrahmens und erlitt dabei mehrere Brüche.
„Westfield“-Baustelle in Hamburg: Ukrainischer Hilfsarbeiter verunglückt
Er sei zwei Mal operiert worden und bis heute nicht arbeitsfähig, berichtet die „Zeit“. A. soll zum Zeitpunkt des Unfalls keine Krankenversicherung gehabt haben. Zudem soll er deutlich unter Mindestlohn verdient haben.
Im „Westfield Hamburg-Überseequartier“ entsteht ein Ensemble aus insgesamt 14 Gebäuden – mit Einzelhandel, Gastronomie sowie Entertainment und Kultur. Dazu kommen 579 Wohnungen, Büros für 4000 Arbeitsplätze, drei Hotels mit 819 Zimmern und ein Kreuzfahrtterminal. Die Gesamtfläche beträgt 419.000 Quadratmeter, 1,6 Milliarden Euro investiert „Unibail-Rodamco-Westfield“ in die Realisation.
Eigentlich sollte das Shoppingcenter am 25. April eröffnen – doch wegen eines Grundwassereinbruchs wurde der Termin auf Ende August verschoben.
Laut „Zeit“ ermittelt die Polizei zu weiteren Unfällen auf dem Areal. So soll bereits im April 2023 ein Arbeiter von einem Baugerüst gestürzt und zwei Monate später ein anderer Beschäftigter einen Stromschlag durch ein nicht isoliertes Kabel erlitten haben.
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Immer wieder gab es Großeinsätze auf der Baustelle: Im Juni 2023 kam es zu mehreren Explosionen auf dem Dach. Eine riesige Rauchsäule breitete sich über der Stadt aus. Im November 2023 brach ein Gerüst in einem Fahrstuhlschacht zusammen. Bei dem schrecklichen Unglück kamen fünf Arbeiter ums Leben. (mp)