Hamburg im Abriss-Wahn: Schon wieder wird eine alte Villa platt gemacht
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Laut Bezirksamt Nord sollte die prächtige Villa Fährhausstraße 14 auf der Uhlenhorst eigentlich seit August dieses Jahres saniert werden. Stattdessen rückte jetzt der Abrissbagger an. Ein Großteil des Hauses, das jahrelang leerstand, ist abgerissen. Angeblich wollen die Besitzer es unter Verwendung von Teilen der Fassade originalgetreu wieder aufbauen. Kaum ein Monat vergeht in Hamburg, ohne dass ein schöner Altbau verschwindet. Die zuständigen Bezirksämter scheuen Konflikte mit den Eigentümern und nicken den Abbruch ab, wenn kein Denkmalschutz besteht. Diese Villen sind noch bedroht:
Die Backstein-Villa von Eppendorf
Die Lichtwarkstraße in Eppendorf ist eine kleine, aber feine Straße unweit des U-Bahnhofs Kellinghusenstraße. Hier stehen mehrere Backsteinvillen aus den 20er Jahren. Doch ein Haus verfällt zusehends. Die grünen Jalousien sind dauerhaft heruntergelassen. Der Garten ist verwildert.
Die Pöseldorf-Villa war mal ein Auktionshaus
Bis 2015 residierte in der Villa Pöseldorfer Weg 1 das Kunst-Auktionshaus Hauswedell & Nolte. Nach 88 Jahren war der Betrieb eingestellt worden. Das Gebäude steht seitdem leer. Angeblich soll nur der neuzeitliche Anbau abgerissen werden.
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Überwuchertes Schmuckstück am Elbwanderweg
Das historische Gebäude In de Bost 25 (Nienstedten) unmittelbar am Elbwanderweg soll einer Reederfamilie gehören. Fast 20 Jahre steht es schon leer, Fenster stehen offen. Die Eigentümer wollen hier einen mehrgeschossigen Neubau errichten. Das Bezirksamt Altona und der Oberbaudirektor haben abgelehnt.