Islmaisten-Demo in Hamburg
  • Tausende Teilnehmer sind am Samstagnachmittag bei der Islamisten-Demo.
  • Foto: Marius Röer

Islamisten-Demo in der Hamburger Innenstadt vorzeitig beendet

Am Samstagnachmittag demonstrierten nach Polizeiangaben rund 3500 Islamisten in der Hamburger Innenstadt unter dem Motto „Der Koran ist die Zukunft. Kundgebung gegen Koranverbrennung“. Der Verfassungsschutz warnt vor dem Veranstalter „Muslim Interaktiv“. Inzwischen ist die Kundgebung vorzeitig beendet worden.

Die Veranstaltung sollte ursprünglich bis 16 Uhr am Steindamm 33 / Kreuzung Stralsunder Straße (St. Georg) stattfinden – allerdings wurde sie bereits gegen 14.15 Uhr vom Veranstalter beendet. „Muslim Interaktiv“ wird ideologisch dem Umfeld der Hizb ut-Tahrir (HuT) zugeordnet. HuT ist eine transnationale islamistische Bewegung, die für die Errichtung eines Kalifats kämpft.

„Muslim interaktiv“: Islamisten-Demo in Hamburg

Um kurz nach 13 Uhr nahmen bereits 2000 Teilnehmer an Demo teil, wie ein Lagedienst-Sprecher der Polizei bestätigte. Ein MOPO-Reporter ist vor Ort und berichtet von einer klaren Trennung von Frauen und Männern. Die Demonstranten seien größtenteils nach dem Gebet in der Moschee zur Kundgebung gekommen. Die Stimmung sei während der Demo aufgeheizt gewesen, Ausschreitungen gab es keine.

„Muslim Interaktiv“ ist in den sozialen Medien aktiv. Auf Instagram hat die Gruppierung 10.800 Follower. „Nach den wiederholten Verbrennungen des Qur’ans in Europa, ist es an der Zeit dass wir Muslime uns gemeinsam gegen dieses Unrecht und der Islamfeindlichkeit stellen!“ heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag, der zur Teilnahme an der Demonstration aufruft.

Hintergrund der Kundgebung ist eine Aktion in der schwedischen Hauptstadt Stockholm: Vor zwei Wochen hat dort der Rechtsextremist Rasmus Paldudan in der Nähe der türkischen Botschaft einen Koran verbrannt.

In Hamburg hat die antisemitische Gruppe laut Verfassungsschutz rund 360 Anhänger. „Zielgruppe von ‚Muslim Interaktiv‘ sind vornehmlich junge Muslime, die in Deutschland leben“, sagte Marco Haase, Sprecher des Verfassungsschutzes 2020. „ Sie nutzen die Reaktionen auf die Anschläge in Wien und Frankreich, um Muslime öffentlich als angebliche Opfer staatlicher Repression darzustellen und die vermeintlich vorherrschende, generelle Islamfeindlichkeit in der westlichen Welt zu betonen.“

Islamisten-Demo in Hamburg
Bereits kurz nach Beginn der Veranstaltung sind laut Polizei 2000 Teilnehmer vor Ort.

In der Vergangenheit trug die Gruppe bei Demos schwarze Uniformen oder – wie vor knapp einem Jahr auf dem Jungfernstieg – Sträflingskleidung.

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Auf Schildern und Bannern sind Parolen wie „Stoppt die Islamhetze“ und „Allah erhebt Leute mit diesem Buch und erniedrigt andere“ zu lesen.

Im Vorfeld wurden 4000 bis 6000 Teilnehmer angemeldet. Die Polizei sei mit „ausreichend Einsatzkräften“ vor Ort gewesen, so der Polizei-Sprecher. Die Kundgebung sei durchgehend friedlich verlaufen. (roeer/elu)

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