• Auf Hamburg kommen verschärfte Corona-Regeln zu.
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Hamburg ist Corona-Hotspot: Welche Regeln jetzt verschärft werden

Hamburg ist jetzt offiziell Corona-Hotspot: 50,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage, so lautet die jüngste Entwicklung. Der Grenzwert von 50 wurde am Montag erstmals seit April überschritten. Jetzt folgen weitere Beschränkungen für private Feiern. Dann entscheiden die nächsten 14 Tage, ob die zuletzt beschlossenen Regeln greifen. 

Bremen, Köln, München, Berlin und jetzt auch Hamburg. Die Stadt wird in dieser Woche zum Hotspot. Insgesamt 93 Neuinfektionen vermeldete der Hamburger Senat am Montag. Damit liegt der Inzidenzwert in der Hansestadt das erste Mal über der kritischen Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Die Stadt gilt also aus Sicht des Senats als Gefahrengebiet, als inländischer Hotspot. Bund und Länder hatten am 15. Oktober beschlossen, dass schärfere Regeln greifen müssen, wenn dieser Grenzwert in Regionen überschritten wird.

Der Hamburger Senat bei einer Sitzung (Symbolbild).

Der Hamburger Senat bei einer Sitzung (Symbolbild).

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dpa

Corona in Hamburg: Weitere Einschränkungen bei privaten Feiern

„Da der Inzidenzwert die 50 überstiegen hat, wird der Senat bereits in dieser Woche den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz umsetzen und die zulässige Zahl der Teilnehmer an privaten Feiern im eigenen Wohnraum auf höchstens zehn Personen, die aus maximal zwei Haushalten stammen dürfen, begrenzen“, so Senatssprecher Marcel Schweitzer auf Nachfrage der MOPO.

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Die Wirkung der Maßnahmen müsse nun „nach dem üblichen Rhythmus von gut 10 bis 14 Tagen“ beobachtet werden. Kommt der Anstieg der Infektionszahlen mit den genannten Maßnahmen nicht innerhalb dieser Zeit zum Stillstand, sollen Kontakte nach Vereinbarung von Bund und Ländern strikt reduziert werden: Im öffentlichen Raum dürfen sich dann nur noch fünf Menschen oder Angehörige zweier Haushalte treffen. Der Senat behalte sich jedoch vor, bei einem sprunghaften Anstieg der Zahlen auch schon eher weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Strengere Regeln auch für Sport und Schulen möglich

Weiterhin kann es zu zusätzlichen Zuschauerbeschränkungen in Stadien kommen, wie Sport-Staatsrat Christoph Holstein bei NDR 90,3 verkündete. Senatssprecher Marcel Schweitzer sehe die Einschränkungen laut des Senders eher im Bereich der Hallen-Sportarten. Schulsenator Ties Rabe (SPD) schloss nicht aus, dass es bei massiv steigenden Infektionszahlen weitere Einschränkungen im Schulleben geben wird. Voraussetzung sei, dass der Sieben-Tage-Wert massiv über 50 steigt.

Beherbergungsverbot: Das gilt für Hamburger

Der vom Robert-Koch-Institut ermittelte Inzidenzwert für Hamburg liegt derzeit bei 42,9. Dies ist der entscheidende Wert, wenn es um die Einstufung von Hamburg als sogenannten „Hotspot“ im gesamten Bundesgebiet geht (mehr Informationen über die unterschiedliche Bewertung der Zahlen lesen Sie hier). Offiziell als Risikogebiet mit allen rechtlichen Folgen gilt Hamburg erst, wenn auch das RKI einen Inzidenzwert von über 50 ermittelt hat. „Wer also in den Bundesländern übernachten will, die ein Beherbergungsverbot haben, sollte diesen Wert im Auge behalten“, so Schweitzer. Neben Hamburg haben Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein Beherbergungsverbot. 

Anmerkung: Am Montag gab es Verwirrung um die Deutung der aktuellen Zahlen. Viele Medien, darunter auch die MOPO, gingen lange davon aus, dass Hamburg mit den neuen Infektionszahlen offiziell zum Risikogebiet geworden ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, da für die Einstufung als solches nicht die Zahlen des Senats, sondern die Zahlen des Robert-Koch-Instituts maßgeblich sind. Wir haben den Text entsprechend geändert und bitten um Entschuldigung. 

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