Corona-Effekt? Hamburg kommt auf den Hund
Liegt es daran, dass sich wegen Corona so viele Menschen ein Haustier gewünscht haben? Die Zahl der Hundehalter ist in Hamburg ungewöhnlich stark gestiegen. Die Finanzbehörde registrierte jetzt rund zehn Prozent mehr Steuerkonten von Hundehaltern als noch im Juni 2020. Das ergibt eine Senatsanfrage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe. Erstmals könnten die Einnahmen aus der Hundesteuer die Fünf-Millionen-Euro-Marke knacken.
Der Hamburger Senat gibt an, dass im Juni 2020 rund 53.500 Steuerkonten von Hundehaltern registriert waren. Im September 2021 waren es dann schon 59.106.
Hinter einem Steuerkonto steht immer ein Halter, der hat aber oft mehrere Hunde angemeldet. Wie viele Hunde tatsächlich in Hamburg leben? Immer mehr, aber belastbare Zahlen gibt es nicht.
88.859 Hunde sind laut Hunderegister in Hamburg registriert
Laut offiziellem Hamburger Hunderegister sind es 88.859 Hunde. Allerdings weist die Behörde darauf hin, dass in diesem Register auch verstorbene oder umgezogene Hunde enthalten sein können, weil die Halter das nicht unbedingt beim Hunderegister löschen lassen. Gleichzeitig gibt es natürlich eine große Dunkelziffer von Hunden, die gar nicht registriert werden, weil die Besitzer sich die Steuer sparen wollen.
- imago images Im Bezirk Altona sind 12.822 Hunde angemeldet. Die größte Zahl machen die 1784 Mischlinge aus. Danach folgen im Ranking:1. Labrador Retriever (1305 Hunde, Foto) 2. Jack Russell (543) 3. Golden Retriever (480) 4. Dackel (470) 5. Pudel (393) 6. Französische Bulldogge (358) 7. Chihuahua (313) 8. Australischer Schäferhund (259) 9. Border Collie (250) 10. Parson Jack Russell (227)
- imago images Im Bezirk Mitte leben laut Register derzeit 10.912 Hunde, darunter 1567 Mischlinge. Danach folgen diese zehn Rassen als beliebteste Hunde: 1. Labrador Retriever (840) 2. Jack Russell (606, Foto) 3. Chihuahua (500) 4. Französische Bulldogge (479) 5. Dackel (371) 6. Yorkshire Terrier (323) 7. Golden Retriever (240) 8. Mops (237) 9. Pudel (234) 10. Boxer (221)
- GettyImages Ein Betrunkener hat in Frankreich seinen Hund vom Balkon geworfen. (Symbolbild französische Bulldogge)
- imago images Der Bezirk Harburg hat nur 6747 Hunde gemeldet. Darunter 775 Mischlinge. Danach folgen: 1. Labrador Retriever (614) 2. Jack Russell (325) 3. Chihuahua (271, Foto) 4. Golden Retriever (252) 5. Franz. Bulldogge (220) 6. Dackel (216) 7. Yorkshire Terrier (178) 8. Border Collie (160) 9. Deutscher Schäferhund (137) 10. Austral. Schäferhund (120)
- imago images Der Bezirk Eimsbüttel hat 11.198 Hunde, darunter 1558 Mischlinge. Die beliebtesten Hunderassen: 1. Labrador Retriever (1054) 2. Jack Russell (493) 3. Golden Retriever (421) 4. Dackel (410, Foto) 5. Franz. Bulldogge (400) 6. Chihuahua (283) 7. Pudel (276) 8. Border Collie (232) 9. Australischer Schäferhund (212) 10. Havaneser (188)
- imago images Im Bezirk Nord leben mit 13.900 sehr viele Hunde, darunter besonders viele Mischlinge (2086). 1. Labrador Retriever (1348) 2. Jack Russell (570) 3. Dackel (540) 4. Franz. Bulldogge (485) 5. Golden Retriever (483) 6. Chihuahua (439) 7. Pudel (346) 8. Australischer Schäferhund (291) 9. Yorkshire Terrier (278) 10. Border Collie (247)
- Olaf Wunder Die meisten Hunde gibt es im großen Bezirk Wandsbek mit 22.975, darunter 2755 Mischlinge. 1. Labrador Retriever (2299) 2. Golden Retriever (955) 3. Jack Russell (897) 4. Franz. Bulldogge (757) 5. Dackel (751) 6. Chihuahua (718) 7. Pudel (531) 8. Border Collie (505) 9. Australischer Schäferhund (470) 10. Mops (419, Foto)
Mit der Zahl der Hunde wachsen natürlich auch die Einnahmen aus der Hundesteuer. Die Finanzbehörde rechnet damit, dass in diesem Jahr die Marke von fünf Millionen Euro Einnahmen aus der Hundesteuer geknackt wird.
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CDU-Mann Kappe fordert, dass die Mehreinnahmen aus der Hundesteuer für neue Hundeauslauf-Flächen genutzt werden. Derzeit gibt es 135 davon in der ganzen Stadt. „Es ist an der Zeit, dass die erzielten Mehreinnahmen auch bei den Hundehaltern ankommen und nicht im Haushalt versacken“, so Kappe.
Die Hunde in der Stadt erzeugen allerdings auch eine Menge Kosten. So wurden im vergangenen Jahr wieder alleine 34 Millionen Hundekotbeutel für rund 153.000 Euro angeschafft. Kontrolliert wird weiterhin nur äußerst wenig. Die Stadtreinigung hat in diesem Jahr erst 66 Hundehalter mit einem Bußgeld drangekriegt, weil sie Hundekot nicht entsorgt haben.
Sollten Hundehalter in der nächsten Zeit merken, dass sich ihr neuer Liebling zwar mit dem Homeoffice vereinbaren ließ, aber nicht mit dem Büroalltag nach Corona, dann hat die Stadt ein Problem. Denn das Tierheim Süderstraße musste Gebäude wegen Einsturzgefahr sperren und hatte zeitweise einen Aufnahmestopp. Hunde werden zwar mittlerweile wieder aufgenommen, aber der Platz ist auf lange Sicht begrenzt.