Impfen
  • Die Impfbereitschaft wächst nach den Sommerferien in Hamburg wieder. Startet die Hansestadt jetzt den Impfturbo?
  • Foto: picture alliance / dpa | Daniel Karmann

Hamburg krempelt die Ärmel hoch: Startet nun die zweite Impf-Welle?

Eigentlich sollte der vergangene Dienstag der letzte Tag für Erstimpfungen im Zentralen Impfzentrum in Hamburg sein. Doch nachdem nun die Ferien vorbei sind, wollen viele Hamburger und Hamburgerinnen schnell einen vollständigen Impfschutz haben. Die Sozialbehörde hat daher neue Impfangebote ins Leben gerufen. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Impfen hat die MOPO zusammengefasst.

„Die Zahl der Impfungen hat seit dem Ende der Sommerferien deutlich angezogen“, erklärt Martin Helfrich, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Angesichts der wieder rasch steigenden Inzidenzzahlen in Hamburg mit Sicherheit eine gute Nachricht. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) baut nach dem Sommerurlaub auf „noch mehr Impftempo in allen Altersgruppen“. In Hamburg scheint diese Hoffnung nicht unbegründet, denn mit 65,9 Prozent Erstimpfungsquote liegt Hamburg deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 63 Prozent. Die Impfquote der vollständig Geimpften liegt bei 55,6 Prozent.

Wie viele Kinder wurden bereits geimpft?

Impfungen für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren sind auch in Hamburg weiterhin ein umstrittenes Thema. Die Gesundheitsminister und Senatoren von Bund und Ländern hatten sich dennoch auf eine Ausweitung des Impfangebotes geeinigt. Hamburg hat in diesem Bereich noch Nachholbedarf. Anders als in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen sind in Hamburg vorerst keine Impfaktionen an Schulen geplant. Die Erstimpfungsquote liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) daher mit 20,6 Prozent auch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 23,5 Prozent. Zwölf Prozent der 12-bis 17-Jährigen sind in Hamburg bereits vollständig geschützt. Damit belegt Hamburg im Ländervergleich den elften Platz.

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Was sagt die Ständige Impfkommission?

Laut einem Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) steht eine aktualisierte Empfehlung zu Kinder-Impfungen kurz vor dem Abschluss. In diesem Bereich könnte der Impfturbo in den nächsten Tagen also nochmal anziehen. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Hamburg haben sich auch bereits 86 Praxen dazu bereiterklärt, Kinder ab zwölf Jahren zu impfen. Eine Registrierung ist dafür nämlich erforderlich.

Welche Angebote hat das Impfzentrum?

Bis zu Schließung des Impfzentrums Ende August werden aufgrund des höheren Andrangs neben den anstehenden Zweitimpfungen mit Biontech und Moderna auch Erstimpfungen mit Johnson & Johnson angeboten. Einen Termin muss man dafür nicht buchen. Der Vorteil des J&J-Impfstoffes ist, dass bereits eine einzelne Dosis ausreicht, um einen vollständigen Schutz herzustellen. Die Stiko empfiehlt den Impfstoff in der Regel für Personen ab 60 Jahren. Aber auch Personen ab 18 Jahren können sich nach einer ärztlichen Aufklärung freiwillig mit J&J impfen lassen.


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Wo kann man sich sonst noch impfen lassen?

Weiterhin können alle die wollen, die Corona-Impfung kostenfrei in Arztpraxen, ausgewählten Krankenhäusern oder bei der Betriebsmedizin von Unternehmen erhalten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Angebote für Kurzentschlossene. So können sich die Fans des HSV und FC St. Pauli am kommenden Sonntag, zwei Tage nach dem Stadtderby, am Millerntor impfen lassen. Das Bezirksamt Wandsbek bietet wiederum jeden ersten Mittwoch im Monat kostenlose Impfungen für Kinder und Erwachsene an. Und auch der Rat der Islamischen Gemeinschaft in Hamburg (Schura) kündigte an, dass in nächster Zeit auch Moscheen in die Impfkampagne einstiegen würden. (alu)

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