Freundin mit 100 Messerstichen getötet: Gericht erklärt Mann für gemeingefährlich
Er stellt eine Gefahr für die Allgemeinheit dar: Ein Mann hat seine Freundin mit 100 Messerstichen getötet – nun hat das Landgericht Hamburg den 28-Jährigen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Der Mann, der nun wegen Totschlags verurteilt wurde, leide an einer paranoiden Schizophrenie, sagte die Vorsitzende der Strafkammer, Jessica Koerner, am Freitag in der Urteilsbegründung. Er sei bei der Tat am 14. Dezember vergangenen Jahres schuldunfähig gewesen.
Freundin mit 100 Messerstichen getötet: Mann nimmt seit Kindheit Drogen
Für die Allgemeinheit stelle er eine Gefahr dar. Die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus erfolge auf unbestimmte Zeit.
Der 28-Jährige hatte die Tat zum Auftakt des sogenannten Sicherungsverfahrens gestanden und berichtet, dass er seit seinem elften oder zwölften Lebensjahr Drogen nehme und an paranoider Schizophrenie leide.
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Die 34 Jahre alte Frau habe er im März vergangenen Jahres in einem Krankenhaus kennengelernt. Auch sie habe an paranoider Schizophrenie gelitten und Cannabis konsumiert. Im Sommer sei sie bei ihm eingezogen. Am Tattag hätten sie ihre Verlobung gefeiert – zusammen mit einem ebenfalls psychisch kranken und drogenabhängigen Paar. Er habe sich plötzlich verfolgt gefühlt und gedacht, seine Lebensgefährtin sei Teil einer Verschwörung gegen ihn, so der Beschuldigte.
Nach Angaben eines Rechtsmediziners erlitt die Frau mehr als 100 Schnitt- und Stichverletzungen. Der 28-Jährige war nach der Tat aus dem Fenster der Wohnung gesprungen und geflüchtet. Kurz darauf hatte ihn die Polizei festgenommen. (dpa/mp)