Die Olympische Flagge weht vor dem Hamburger Rathaus

Hamburg will die Olympischen Spiele 2040 in den Norden holen. Foto: picture alliance/dpa/Ulrich Perrey

Nach zehn Jahren: Hamburg plant zweite Olympia-Bewerbung – so geht es weiter

Fast zehn Jahre ist es her, dass die Hamburger gegen eine Bewerbung der Hansestadt für die Olympischen Sommerspiele 2024 gestimmt haben. Nun soll ein zweiter Anlauf gestartet werden: Im Herbst 2026 soll die Entscheidung über eine deutsche Olympia-Bewerbung fallen. Hamburg sieht sich dabei weiter im Rennen und macht Pläne für eine Bürgerbefragung.

Die Stadt Hamburg hat ihren Willen bekräftigt, Gastgeber für Olympischen Spiele werden zu wollen. „In den Olympischen und Paralympischen Spielen steckt die großartige Chance, die Stadt und das Land hinter einem positiven Zukunftsprojekt zu vereinen und der Polarisierung in unserer Gesellschaft etwas entgegenzusetzen“, sagte Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD).

Hamburg kann nach der Sommerpause ein Referendum vorbereiten

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuvor den Fahrplan für den weiteren Bewerbungsprozess bekanntgegeben. Die Städte und Regionen, die als potenzielle und geeignete Austragungsorte identifiziert wurden, haben demnach noch bis Ende Mai Zeit, ihre Ausrichtungskonzepte so weit zu konkretisieren, um die Durchführbarkeit der Spiele darzustellen. Dazu gehöre ein Konzept für die Sportstätten, die Mobilität, ein Olympisches Dorf und die Hotelkapazitäten.

Wichtig, aber nicht zwingend vorgeschrieben, ist die Einbeziehung der Bevölkerung mit einer Abstimmung. „In Hamburg könnte der Prozess für ein Referendum voraussichtlich nach der Sommerpause in diesem Jahr vorbereitet werden, um das Votum der Bevölkerung bis zum Sommer 2026 einzuholen“, hieß es aus der Innenbehörde.

Handelskammer unterstützt Bewerbung

Auch die Handelskammer unterstützt Hamburgs Bewerbungspläne. „Die Hamburger Wirtschaft begrüßt, dass sich der Senat mit der Unterstützung der deutschen Bewerbung um olympische und paralympische Spiele ein großes Zukunftsprojekt vornimmt“, sagt Handelskammer-Präses Norbert Aust. 78 Prozent der Hamburger Unternehmen würden sich für Hamburg als Austragungsort Olympischer Sommerspiele aussprechen – „ein starkes und eindeutiges Signal“, so Aust. Er betont weiter: „Wichtig ist, dass wir eine Olympia-Bewerbung als Teil einer ambitionierten und umfassenden Zukunftsstrategie für ein wettbewerbsfähiges, dynamisches und lebenswertes Hamburg 2040 verstehen.“

Das könnte Sie auch interessieren: Spektakuläre Pläne: Bezirk prüft künstliche Welle für Surfer an zentralem Ort

Außer Hamburg haben Berlin in Kooperation mit dem kleineren Partner Leipzig sowie München und die Region Rhein-Ruhr Interesse an der Ausrichtung von Sommerspielen bekundet. Die Bewerber müssen im Rahmen eines sogenannten Drei-Stufen-Modells zunächst bis Ende Mai verfeinerte Konzepte beim DOSB einreichen. Diese werden bis Ende September 2025 auf die Erfüllung der Mindestanforderungen und die entsprechende Plausibilität geprüft. Alle Konzepte, die diese Prüfung bestehen, werden bei der DOSB-Mitgliederversammlung Ende dieses Jahres vorgestellt.

Letzte Bewerbung Hamburgs scheiterte im November 2015

Entschieden werden soll dann aber noch nichts. Erst im September nächsten Jahres möchte der DOSB festlegen, welches Konzept für die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden soll.

Das könnte Sie auch interessieren: Große Eröffnung in Hamburg: Das erwartet Sie im neuen Westfield-Einkaufszentrum

Im November 2015 hatten die Hamburger mit 51,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen eine Bewerbung der Hansestadt für die Sommerspiele im Jahr 2024 gestimmt. Aus Sicht Grotes haben sich die Rahmenbedingungen gegenüber der letzten Bewerbung gravierend verbessert. „Insbesondere durch den Verzicht auf aufwendige olympische Neubauten, die geringeren Kosten und die klare Mitverantwortung des Bundes bei der Finanzierung“, sagte der Senator. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test