„Rekordverdächtig“: Wieder Ärger um Nachtflüge am Hamburger Airport
Wer in der Nähe vom Hamburger Flughafen oder in einer Einflugschneise wohnt, der kennt das: Flüge am späten Abend oder nachts können den Schlaf rauben. Und in diesem Jahr sind auf dem Hamburger besonders viele Flüge nach 23 Uhr gezählt worden. Dem Dachverband der Bürgerinitiativen-Gegen-Fluglärm Hamburg (BIG) gefällt das überhaupt nicht.
Bis Ende Oktober seien laut dem BIG 777 Starts und Landungen nach 23 Uhr gezählt worden. Das seien 99 mehr als im gesamten Vor-Corona-Jahr 2019. Auch bei den Nach-24-Uhr-Flügen läge man jetzt schon „rekordverdächtig“ bei einem höheren Niveau als vor drei Jahren.
Hamburger Flughafen: Verband will Verspätungsregel verschärfen
Die Nachtflug-Regelung besagt bisher, dass zwischen 23 Uhr und 24 Uhr verspätete Flugzeuge starten und landen dürfen. Ab 24 Uhr dürfen das nur Flugzeuge mit einer Einzelausnahmegenehmigung. Der BIG fordert schon lange ein generelles Verbot von Starts nach 23 Uhr – mit Ausnahme von medizinischen Hilfsflügen und anderen Notfällen.
Laut dem BIG nutzten in diesem Jahr bisher die Verspätungsregelung nach 23 Uhr die Airline Eurowings mit 237 Flügen am häufigsten, gefolgt von Lufthansa mit 105 Flügen.
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Der BIG weist in einer Mitteilung darauf hin, dass „mehr als 250.000 Menschen von Fluglärm betroffen” seien. Martin Mosel, Sprecher des Verbands, sagte: „Ich erwarte, dass der Flughafen unverzüglich eine Änderung der Verspätungsregelung auf den Weg bringt, die dem Schutz der Bevölkerung vor unzumutbaren Fluglärm in der regulären Nachtzeit wieder gerecht wird und eine größere Regeltreue gewährt.“ (elu)