Nächste Sturm-Nacht, Sturmflut am Morgen: Das erwartet Hamburg mit Tief „Antonia“
Kaum ist Orkan „Zeynep“ durch Hamburg gebraust, da folgt schon das nächste Sturmtief. „Antonia“ könnte in der Hansestadt vor allem in der Nacht zu Montag für Wirbel sorgen. Am Montagmorgen droht die nächste Sturmflut. Meteorologe Steffen Schröter vom „Deutschen Wetterdienst“ (DWD) erklärt, was noch auf Hamburg zukommt.
Das Sturmtief „Antonia“ zieht von Island über Schottland herbei und soll in der Nacht zu Montag die Nordsee und Südschweden erreichen. In Hamburg könne es dann zu Böen der Windstärke neun kommen, erklärte Meteorologe Schröter gegenüber der MOPO: Das sind Windgeschwindigkeiten von etwa 80 bis 85 Stundenkilometern. Zusätzlich seien starke Schauer und vereinzelte Gewitter möglich.
Das erwartet Hamburg mit Sturm „Antonia“
„Antonia“ werde wahrscheinlich nicht so stark wie „Zeynep“, aber es könnten bereits beschädigte Bäume umfallen und Kleinteile durch die Luft fliegen, so der Wetter-Experte. Der Lagedienst der Feuerwehr sprach am späten Sonntagabend gegenüber der MOPO von vereinzelten Einsätzen, hier und da müssten umsturzgefährdete Bäume gefällt werden. Die Lage sei aber überschaubar: „Kein Vergleich zu den vergangenen Tagen.“
Bis sechs Uhr am Montagmorgen gilt in Hamburg eine amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor schweren Sturmböen. „Vereinzelt können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände“, heißt es. Im Anschluss gilt bis 14 Uhr eine Warnung vor Sturmböen. (Stand: Sonntag, 22.13 Uhr)
„Den gesamten Montag über bleibt es windig, erst am Dienstag beruhigt sich die Wetterlage“, sagte Wetter-Experte Steffen Schröter gegenüber der MOPO.
Hamburg: Sturmflut am Montagmorgen
Laut Daten des Budesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) soll auch der Wasserstand der Elbe in der Nacht wieder steigen und am Montagmorgen am Pegel St. Pauli zwischen 2 und 2,5 Metern erreichen – ab 1,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man von einer Sturmflut, ab 2,5 Metern von einer schweren Sturmflut. Der Höchststand wird wahrscheinlich um 7.22 Uhr erreicht.
So stark wütete Orkan „Zeynep“
Der Orkan „Zeynep“ hatte in Hamburg für die erste sehr schwere Sturmflut seit dem Jahr 2013 gesorgt. Das Wasser stieg auf mehr als 3,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz – allein in der Nacht zu Samstag absolvierte sie nach eigenen Angaben 652 wetterbedingte Einsätze – insgesamt waren es bis Samstagabend 1475.
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Größtenteils sei es dabei um umgestürzte Bäume oder Äste, die herabzufallen drohten, gegangen. Auch wegen umgestürzter Zäune, Fahnenmasten oder Werbeplakaten sowie Schäden an Dächern und Fassaden musste die Feuerwehr ausrücken. Mehrfach musste sie Bäume entfernen, die auf Gleise der U- und S-Bahn gestürzt waren. Der öffentliche Nah- und Fernverkehr war wegen des Unwetters stark eingeschränkt und fiel teilweise ganz aus.