Mord aus Habgier: Vermeintliche Dealer erstechen ihren Kunden
Ein Mann wurde am helllichten Tage in Hamburg getötet. Seine mutmaßlichen Mörder sind erst 19 und 20 Jahre alt. Sie stehen nun vor Gericht. Einer der beiden muss sich außerdem wegen einer anderen Straftat verantworten.
Am Nachmittag des 20. Januar 2024 sollen die beiden Männer D. (20) und Y. (19) ihr späteres Opfer im Von-Moltke-Bogen in Neuallermöhe getroffen haben – unter dem Vorwand, ihm für 9000 Euro Drogen verkaufen zu wollen. Sie verwickelten den vermeintlichen Käufer B. und seinen Begleiter A. in ein Gespräch – dann kam es zum Angriff: D. und Y. umklammerten die beiden anderen Männer, bedrohten sie mit einem Messer und forderten, ihnen das Bargeld zu geben.
Hamburg: 20-Jähriger sticht auf Mann ein
Als sich die beiden Opfer wehrten und Zeugen auf die Situation aufmerksam wurden, soll Y. von dem Begleiter des Käufers abgelassen haben und geflüchtet sein. D. hingegen machte weiter: Der 20-Jährige stieß B. zu Boden und stach mit einem Messer auf dessen Bauch und Oberkörper ein.
Der Schwerverletzte flüchtete, D. soll ihm gefolgt sein – jedoch ohne Erfolg. Der blutüberströmte Mann schleppte sich zu einer Bushaltestelle am Walter-Rudolphi-Weg. Dort wurde er zufälligerweise von einer Krankenschwester gefunden, die mit der Wiederbelebung begann.
Drei Tage lang kämpften die Ärzte um B.s Leben – ohne Erfolg: Er er verstarb an den Stichverletzungen. D. und Y. müssen sich nun ab Donnerstag wegen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit versuchtem besonders schweren Raub mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung vor dem Hamburger Landgericht verantworten.
Einer der Täter soll schon einmal versucht haben, einen Mann zu töten
Die Staatsanwaltschaft wirft Y. außerdem versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung sowie versuchten Raub vor. Denn ein halbes Jahr zuvor – am 1. Juli 2023 – soll der 19-Jährige schon einmal einen Mann überfallen haben. In der Straße Höperstieg in Lohbrügge soll er einen stark alkoholisierten Mann verfolgt und nach dessen Sturz in ein Blumenbeet am Aufstehen gehindert haben.
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Er soll vier Mal mit der Faust in sein Gesicht geschlagen und mit der Umhängetasche des Mannes geflüchtet sein – offenbar vermutete er darin Bargeld. Als er jedoch bemerkte, dass kein Geld in der Tasche war, kam er zu dem bewusstlos am Boden liegenden Opfer zurück und trat ihm mit voller Wucht gegen den Kopf. Erst als eine Zeugin dazukam, hörte er auf. (elu)