• Das „Moondoo“ und viele weitere Clubs sind von der Corona-Krise stark betroffen. 
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Hamburger Club vor dem Aus: Das „Moondoo“ bittet mit Kachelpatenschaften um Hilfe

St. Pauli –

Seit Monaten haben die Clubs und Bars auf der Reeperbahn geschlossen. Wegen des Coronavirus mussten die Betreiber ihre Läden komplett dichtmachen und statt lauter Beats und vielen Partygästen herrschte auf den Straßen von St. Pauli bis zuletzt gähnende Leere.

Langsam kehrt das Leben zwar wieder zurück in unsere Stadt, doch stehen viele Menschen aus der Kultur- und Partyszene vor dem Aus. So auch die Betreiber des Hamburger Clubs „Moondoo“ auf der Reeperbahn. Sie können die laufenden Kosten nicht mehr tragen. Die Insolvenz ist ohne Unterstützung unausweichlich.

Hamburger Club bittet mit Kachelpatenschaften um Hilfe

Nun hat sich der Club eine neue Hilfsaktion ausgedacht, um zu überleben. Alexander Kulick, einer der Betreiber des „Moondoo“, hat sich etwas ganz Besonderes überlegt, um den Laden zu retten, der seit zwölf Jahren ein fester Bestandteil der Hamburger Clubkultur ist. Das „Moondoo“ war für viele Hamburgerinnen und Hamburger, Touristen und Besucher lange Zeit ein Ort des Zusammenkommens und des Loslassens. Hier konnte man die Nächte durchtanzen, neue Musik entdecken und zu unterschiedlichsten Genres feiern. Auch hat sich das „Moondoo“ immer starkgemacht für die künstlerische und kreative Szene in Hamburg.

Dem Club „Moondoo“ auf St. Pauli fehlen 90.000 Euro

Insgesamt fehlen dem Laden mittlerweile 90.000 Euro. Die laufenden Kosten von 30.000 Euro im Monat setzen den Betreibern und Mitarbeitern immer weiter zu. Es muss Miete gezahlt werden, Gehälter, Versicherungen und weitere Beträge, die nicht durch das Kurzarbeitergeld gedeckt werden können. Zwar gibt es zur finanziellen Unterstützung bereits das Clubkombinat, ein Verband der Hamburger Clubbetreiber, Party- und Kulturereignisschaffender, der dem „Moondoo“ schon hilft, doch sitzen die Betreiber nicht still und haben sich etwas eigenes überlegt.

Crowdfounding-Kampagne für „Moondoo“ gestartet

Über „startnext“ hat Alex Kulick ein Crowdfunding gestartet. Von Trinkgeld für das Team des Clubs über DJ Workshops bis hin zu einer Kachelpatenschaft kann man dort lauter Dinge erwerben, um das „Moondoo“ in dieser Krise weiterhin zu unterstützen. Im schmalen, rosafarbenen Fachwerkgebäude auf Reeperbahn, wo der Club 2008 ein Zuhause gefunden hat, wurden historische Jugendstil-Kacheln freigelegt. Die Kacheln waren jahrelang hinter Rigipsplatten versteckt, nun kann man für 80 Euro eine Patenschaft für eine Kachel erwerben. Auf dieser landet dann der Name des Paten. Mit dem Erwerb eines Merchandise-Produktes kann jeder zum Erhalt des Clubs beitragen.

Auf der Internetseite von „Startnext“ können Sie durch das vielseitige Angebot der „Dankeschöns“ stöbern und einen Beitrag zur Erhaltung der Club- und Kulturszene Hamburgs leisten. Dazu schreibt der Club: „Um das ,Moondoo‘ zu erhalten und zu gegebener Zeit und im Rahmen der Möglichkeiten schrittweise neue clubkulturelle Perspektiven zu schaffen, sind wir dringend auch auf Deine Hilfe angewiesen.“ 

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