Hamburger Frachter brennt lichterloh auf hoher See
Seit fünf Tagen schon steckt die „Almirante Storni“ im Kattegat vor Göteborg fest. Auf dem Frachter, den die Hamburger Reederei NSC unter liberischer Flagge einsetzt, hatte sich immer wieder das geladene Holz entzündet – und das Schiff in Flammen gesetzt. Erst am Donnerstag gelang es, den Brand zu löschen.
Bemerkt hatte die Crew der „Almirante Storni“ das Feuer am Samstagnachmittag vor Göteborg. Der Frachter hat schwedischen Medienberichten zufolge 40.000 Kubikmeter Holz geladen, das immer wieder Feuer fing. Erst am Donnerstagmittag gab die Reederei Entwarnung. Das Feuer sei gelöscht, Infrarot-Aufnahmen zeigten allerdings noch einige Glutnester in der Ladung. Die Löscharbeiten hatten sich zuvor schwierig gestaltet.
Hamburger Frachter gerät vor Göteborg in Brand
Zunächst begann die schwedische Küstenwache mit zwei Schleppern und einem Küstenwachschiff die Rettungsaktion, an Bord jeweils speziell ausgebildete Feuerwehrleute und Seenotretter. Ein Polizeihubschrauber half bereits am Samstagabend, die Ausbreitung des Feuers festzuhalten.
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Gemeinsam pumpten die Löschboote rund 5000 Kubikmeter Wasser pro Stunde in das Feuer. Hubschrauber und weitere Schlepper sprühten ebenfalls Wasser, um das Schiff feuchtzuhalten. So gelang es zumindest, dass der Brand nicht auf den gesamten Frachter übergreifen konnte.
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Mittels Wärmebildkameras überprüfte die Küstenwache aus der Luft, ob und wo sich weitere Glutnester auf der „Almirante Storni“ gebildet haben. Das Schiff sei zwar weiterhin funktionstüchtig, teilte die Küstenwache mit. Dass es bis Mittwochabend aber noch nicht gelang, den Brand vollständig zu löschen, trage ein „erhöhtes Eskalationsrisiko“ mit sich, da sich noch „600 Tonnen Treibstoff an Bord“ befänden, sagte Jesper Bäckstedt, Rettungsleiter bei der Küstenwache.
Noch am Mittwoch hatte die schwedische Küstenwache weitere Hilfe anfordern müssen. Der Schlepper „Viking Loke“ und die „KV Bergen“ der norwegischen Küstenwache trafen am Abend vor Göteborg ein, um die Löscharbeiten zu unterstützen.
Schlepper drohten vor Göteborg zu vereisen
Aufgrund der Wetterbedingungen sei das dringend notwendig gewesen, sagte Jesper Bäckstedt. „Bei starkem Wind und den niedrigen Temperaturen beginnen unsere eigenen Schiffe jetzt richtig zu vereisen.“ Mit bis zu 20 Metern pro Sekunde fegte der Wind am Mittwoch über das Kattegat.
Weshalb der Brand ursprünglich ausbrach, ist noch nicht geklärt. Unter den rund 20 Crew-Mitgliedern, die während des gesamten Rettungseinsatzes an Bord geblieben waren, gebe es laut NSC keine Verletzten. „Die Besatzung und alle anderen Einsatzkräfte sind in Sicherheit.“ Man stehe in engem Kontakt mit den Behörden, um das Schiff in den Hafen zu bringen.
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Die „Almirante Storni“ wurde 2012 vom chinesischen Unternehmen „Fujian Mawei“ erbaut. Der Frachter ist 177,5 Meter lang und kann nach Reedereiangaben rund 32.000 Tonnen Güter tragen. Nach Angaben der Reederei war die „Almirante Storni“ auf dem Weg nach Alexandria in Ägypten.