Hamburger Hafen: Darum kommen immer weniger Leute in beliebten Seemannsclub
Waltershof –
Seit über drei Jahrzehnten bietet die Hamburger Seemannsmission „Duckdalben“ Seeleuten aus aller Welt einen Rückzugsort. Doch im vergangenen Jahr ging die Zahl der Besucher des Clubhauses, das in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Einbrechern wurde, erneut zurück.
Grund dürfte der Strukturwandel im Hamburger Hafen sein. „Der Wandel im Hafen schlägt hie und da Wellen bis in den Seemannsclub“, erklärte die Clubleitung aus Anke Wibel und Jan Oltmanns. Schiffe würden bei gleicher Mannschaftsstärke immer größer, Liegezeiten knapper.
30.000 Seeleute kamen 2019 in die Mission „Duckdalben“
Zudem verdichteten Digitalisierung und Fusionen von Reedereien die Arbeit. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 30.000 Seeleute in die Mission gekommen – etwa 1000 weniger als 2018.
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Gleichzeitig verwiesen Wibel und Oltmanns auf das hohe Niveau der Besucherzahl. „Sie spiegelt nicht nur die hohe Akzeptanz bei Seeleuten. Sie zeigt auch, wie eng der Duckdalben mit der Hafenstadt Hamburg verflochten ist. Im internationalen Wettbewerb ist er ein Aushängeschild.“
„Duckdalben“: Meiste Besucher stammen von den Philippinen
Die Hälfte der Duckdalben-Besucher stamme von den Philippinen. Mit deutlichem Abstand folgten Inder (etwa 5000), Ukrainer (etwa 1700) und Chinesen (etwa 1400). Aus Deutschland kamen im vergangenen Jahr nur 224 Seeleute.
Seit Gründung 1986 habe die multikonfessionelle Seemannsmission mehr als eine Million Besucher willkommen geheißen. Die Gäste kämen in den Club, um zu skypen, zu telefonieren oder Besorgungen zu machen, vor allem Schokolade, erklärten Wibel und Oltmanns. (dpa/mp)