Polizisten der Bundespolizei laufen während einer Übung zum Einsatzort (Archivbild).

Polizisten laufen während einer Übung zum Einsatzort (Archivbild). Foto: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Hamburger Polizist stirbt bei Übung: Eltern erheben schwere Vorwürfe

Ein junger Hamburger Polizist brach 2021 bei einem Nachtmarsch während eines Lehrgangs in Mecklenburg-Vorpommern zusammen und starb, gegen die Ausbilder wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Nun erheben die Angehörigen des Toten schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: Strafvereitelung im Amt.  

Die Familie wirft den Ermittlern vor, das Verfahren bewusst zu verschleppen, bis die Vorwürfe gegen die Ausbilder verjährt sind. Das berichtet die „Ostsee-Zeitung“. Die Angehörigen haben demnach über ihren Hamburger Anwalt Anzeige gegen die Staatsanwälte in Stralsund wegen Strafvereitelung im Amt erstattet.

Im Dezember 2024 – mehr als ein Jahr nach Erteilung des Auftrags – hatte die Anklagebehörde ein Gutachten zum Tod des 24-jährigen Polizisten bekommen, das erstmal ausgewertet werden müsse. Dann war die Ermittlungsakte laut des Berichts zwischendurch verschwunden, aber dann wieder aufgetaucht. Nun wären die Ermittler immer noch dabei, sich einzulesen.

Anwalt der Familie: Staatsanwaltschaft will Strafverfolgung verhindern

Der Anwalt der Familie betrachtet dieses zögerliche Vorgehen laut des Berichts als Taktik, um eine Strafverfolgung der Ausbilder wegen fahrlässiger Tötung zu verhindern.

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Medien hatten unter anderem ein Polizei-Video von dem Lehrgang veröffentlicht, das zeigen soll, wie der 24-Jährige aufgefordert wird, weiterzumachen, obwohl es ihm offensichtlich schlecht gegangen sei. Laut „Bild“ mussten ihn schließlich mehrere seiner Kollegen aus dem Wald tragen. Ein Notarzt habe am Morgen danach in einer Kaserne bei Bad Sülze (Vorpommern-Rügen) den Tod des jungen Polizisten festgestellt. (mp/dpa)

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